Reise: Fernbusse werden zur Alternative

Man begegnet ihnen auf Autobahnen, Bundesstraßen und in den Städten der Region: Immer mehr Fernbusse fahren von Rheinland- Pfalz aus Ziele in ganz Deutschland an – und das derzeit zu unschlagbar günstigen Preisen.

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Mit MeinFernbus, FlixBus und Dein- Bus haben drei Anbieter mehrere Verbindungen im Programm. Andere wollen nachziehen. Das dichteste Netz im Land unterhält derzeit MeinFernbus. In das Streckennetz des Unternehmens sind neun Städte in Rheinland- Pfalz eingebunden: Koblenz, Mainz, Trier, Kaiserslautern, Ludwigshafen, Speyer, Landau, Pirmasens und Zweibrücken.

Von Koblenz aus kommt man zum Beispiel für 25 Euro in neuneinhalb Stunden nach Berlin und für 22 Euro in gut acht Stunden nach München. MeinFernbus ist auch deutschlandweit der Anbieter mit den meisten Haltestellen: 120 Städte fährt das Unternehmen täglich an. Tendenz steigend, auch wenn das Unternehmen noch nichts Näheres verrät:

„Wir haben das Ziel, ein flächendeckendes Netz zu schaffen“, sagte ein Sprecher. Das Unternehmen FlixBus fährt derzeit im Land aus Mainz und vom Flughafen Hahn ab. Von Mainz aus geht es nach Berlin, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe und Köln, vom Flughafen Hahn aus gibt es einen Transfer nach Frankfurt und Köln. Anfang des kommenden Jahres will FlixBus sein Netz im Land weiter ausbauen.

Dann soll aus Koblenz erstmals ein Fernbus abfahren, und von Mainz aus sollen weitere Ziele angesteuert werden. Näheres zu den Verbindungen verriet das Unternehmen noch nicht. Das Unternehmen DeinBus bietet Verbindungen aus Trier, Kaiserslautern und Worms an – allerdings mit eingeschränkten Zielen. So geht es zum Beispiel von Trier aus maximal nach Freiburg. Auch DeinBus will sein Liniennetz nächstes Jahr weiter ausbauen – und schweigt ebenfalls zu weiteren Details.

Mit City2City gibt es einen weiteren Anbieter, der „mittelfristig“ plant, auch Städte in Rheinland- Pfalz anzufahren. Für Fahrgäste lohnt sich auch ein Blick über die Landesgrenzen: Zum Beispiel aus Frankfurt und Bonn fahren viele Fernbusse zu Zielen in ganz Deutschland ab.

Was Reisende beachten sollten:

Für wen eignen sich Fernbusse?

Eine Fahrt mit dem Fernbus ergibt für jeden Sinn, der gern günstig reist – und der am Reisetag etwas mehr Zeit mitbringt. Klar ist: Busfahren dauert länger als Bahnfahren und Fliegen. Die günstigste Reisevariante ist der Fernbus aber derzeit in jedem Fall.

Wo bekomme ich Fahrkarten?

Alle Unternehmen bieten an, Fahrkarten im Internet zu kaufen. Für die Unternehmen, die im Land fahren, lauten die Seiten: Mein- Fernbus.de, FlixBus.de und Dein- Bus.de. Die Anbieter arbeiten auch mit einigen Reisebüros zusammen. Angebote mehrerer Anbieter vergleichen kann man auf Busliniensuche.de.

Warum dauert Busfahren so lange?

Busse dürfen auf der Autobahn nur 100 Kilometer pro Stunde fahren, ICE-Züge hingegen erreichen Geschwindigkeiten von 200 bis 300 Kilometern in der Stunde. Hinzu kommt der dichte Verkehr auf den Autobahnen und Zubringern in die großen Städte, die die Fernbusse vermehrt anfahren. Mögliche Staus verlängern die angegebene Fahrtzeit zusätzlich.

Was unterscheidet die Anbieter?

Zum einen die Gepäckregeln: Bei MeinFernbus und FlixBus dürfen Fahrgäste zwei Koffer und ein Handgepäckstück kostenfrei mitnehmen, bei DeinBus einen Koffer plus Handgepäck. Zusätzliches Gepäck kostet bei DeinBus und FlixBus 9 Euro, bei MeinFernbus 5 Euro. Auch die Bedingungen der Stornierung einer Reise unterscheiden sich. Bei FlixBus können Gäste bis 24 Stunden vor Fahrtbeginn ihre Fahrt für eine Gebühr von 3 Euro stornieren. Auch beim Umbuchen fallen die 3 Euro Gebühr an. Ebenso läuft es auch bei DeinBus. Bei MeinFernbus kann bis kurz vor Fahrtbeginn storniert werden, allerdings für 15 Euro Gebühr. Eine Umbuchung ist aber kostenfrei möglich.

Wie sicher ist Busfahren?

Die Reise mit dem Bus ist wesentlich sicherer als mit dem Auto. Das belegt eine Studie des Statistischen Bundesamts. Darin haben die Forscher ausgerechnet, wie viele Menschen pro Personenkilometer verunglückt oder ums Leben gekommen sind. Die Personenkilometer errechnen sich aus der zurückgelegten Strecke und der Zahl der beförderten Personen. Die Bahn ist noch einmal sicherer als der Bus, das Flugzeug ist am sichersten.

Was hat der Bus, was die Bahn nicht bietet?

Alle Fernbusanbieter geben an, dass im Bus eine kostenlose Internetverbindung zur Verfügung steht. Die Deutsche Bahn arbeitet in ihren ICE-Zügen mit der Telekom zusammen, der Zugang kostet also Geld. Zudem sind laut der Internetseite der Bahn erst 90 der 255 ICEs mit Internet ausgestattet. Allerdings betonen auch viele Busunternehmen, dass das Internet noch nicht auf der gesamten Strecke funktioniert.

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