Rheinland-Pfalz

Partnerstädte in Rheinland-Pfalz bangen mit Freunden in Israel

Im Konflikt zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas werden nicht nur Häuser in Schutt und Asche gelegt, wie hier ein Regierungsgebäude in Gaza: Es gab schon viele Tote und Verletzte.
Im Konflikt zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas werden nicht nur Häuser in Schutt und Asche gelegt, wie hier ein Regierungsgebäude in Gaza: Es gab schon viele Tote und Verletzte. Foto: DPA

Auch viele Menschen in unserer Region sorgen sich um die Lage in Nahost. Denn viele Kommunen unterhalten enge Beziehungen zu ihren israelischen Partnerstädten – die auch in Krisenzeiten nicht abreißen.

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Eine Delegation aus Neuwied hat den Konflikt hautnah miterlebt. Oberbürgermeister Nikolaus Roth und Vertreter aus dem Stadtrat waren in der vergangenen Woche in Israel, um das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft mit der Region Drom Hasharon zu feiern. Im Hotel in Tel Aviv erlebten sie, wie eine Rakete aus Gaza in der Nähe einschlug und die Luftabwehrraketen der Israelis losgingen. Unserer Zeitung berichteten Mitreisende, dass sie nun eine andere Sicht auf die Sorgen besonders im Süden Israels hätten. Beeindruckt waren sie davon, wie herzlich und dankbar darüber die Israelis waren, dass sie trotz schwieriger Lage den Besuch nicht abgebrochen haben.

Ein anderes Bild bietet sich im Norden Israels: Eine Reisegruppe aus Mainz war knapp eine Woche lang zu Gast in der Partnerstadt Haifa. Von dem Konflikt bekamen sie dort nichts mit.

Die Stadt Shoham hingegen liegt nur etwa 20 Kilometer von Tel Aviv entfernt. Eine Partnerschaft zu Bad Ems besteht zwar noch nicht, allerdings bemühen sich Stadtbürgermeister Berny Abt und der jüdische Kantor Joseph Pasternak um eine solche. Der Bürgermeister von Shoham, Gil Livne, berichtete unserer Zeitung: „Der Gemeinderat von Shoham ist gut auf jede Art Notfall vorbereitet, obwohl die Stadt bislang nicht das Ziel der von der Hamas abgefeuerten Raketen war.“ Allerdings nehme die Stadt viele Familien aus dem Süden auf, die ihre Heimat verlassen mussten.

Auch in Petah Tikva, der Partnerstadt von Koblenz, hofft man auf ein baldiges Ruhen der Waffen. Doris Leber, Vorsitzende des Freundschaftskreises Koblenz–Petah Tikva, steht mit den Freunden in Israel in Kontakt. Schon oft habe man solche Situationen miterleben müssen, sagt sie. Unmittelbar betroffen sei in Petah Tikva, das nur gut zehn Kilometer von Tel Aviv entfernt liegt, bislang zum Glück niemand. Die für Anfang Dezember geplante Reise einer Gruppe Koblenzer Jugendlicher zu einem internationalen Tanzfest in der israelischen Partnerstadt wird aber wohl nicht stattfinden können.

Andernach pflegt eine Partnerschaft mit der Stadt Dimona, die im Süden Israels liegt. Auch derzeit steht die Stadt telefonisch mit Dimona in Verbindung. Der Büroleiter der Stadt, Shuki Klein, berichtete von Raketeneinschlägen im nahe gelegenen Beersheva. In Dimona selbst ist demnach bislang noch nichts passiert, trotzdem sind die Einwohner beunruhigt.

Die Menschen im Kreis Bad Kreuznach sorgen sich besonders um die Einwohner von Kiryat Motzkin, der Partnerstadt des Landkreises. Sie liegt rund 90 Kilometer von Tel Aviv entfernt. Die Stadt selbst ist bislang nicht Ziel von Hamas-Raketen geworden.

Von unseren Reportern