Rheinland-Pfalz

Nürburgring: Land will Rettungsantrag bei der EU stellen

Nürburgring
Der Nürburgring bleibt weiter in der Diskussion. Foto: Thomas Frey/Archiv

Die rot-grüne Landesregierung ist in intensiven Gesprächen mit Brüssel, um die nahezu landeseigene Nürburgring GmbH (NG) vor der Überschuldung und auch vor der Pleite zu bewahren. Aus Brüsseler Kreisen heißt es, dass es der Europäischen Kommission durchaus wichtig ist, die Arbeitsplätze in der strukturschwachen Eifel zu erhalten.

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Der Personalbestand der privaten Nürburgring Automotive GmbH (NAG) wurde nach Angaben der Ring-Betreiber bereits von 452 (Juni 2011) auf 287 (Mai 2012) reduziert, weil der Freizeitpark unter Besuchermangel leidet. Bei der staatlichen Besitzgesellschaft sind ohnehin nur noch zwei Dutzend Mitarbeiter beschäftigt.

Mit Blick auf die wirtschaftlich schlingernde, nahezu landeseigene Nürburgring GmbH arbeite die Landesregierung nach Informationen unserer Zeitung an einem Rettungsantrag an die EU, der jeden Augenblick auf den Weg gehen muss. In diesem ist in der Regel bereits eine grobe Skizze enthalten, wie die Neuordnung am Nürburgring auszusehen hat. Ist der Rettungsantrag gestellt, hat das Land sechs Monate Zeit, sein Konzept zu konkretisieren.

Auf einem anderen Weg lässt sich die Nürburgring GmbH wohl nicht mehr retten. Scheitert die Rettungsmission, die Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) erstmals bei der rot-grünen Bilanzpressekonferenz andeutete, bliebe nur noch der Gang zum Insolvenzrichter. Die zwangsläufige Folge wäre wohl ein kompletter Verkauf des Nürburgrings.

Kenner in Brüssel gehen ohnehin davon aus, dass das Land einen Großteil des Nürburgrings wird veräußern müssen. Fraglich ist, ob dazu auch die sehr lukrative Rennstrecke samt Nordschleife gehören wird. Für dieses Filetstück soll es bereits zahlreiche Interessenten geben, wie aus Regierungskreisen zu erfahren ist.

Rot-Grün muss jetzt gemeinsam mit der Nürburgring GmbH einen Fahrplan der Neuordnung erarbeiten. Dieser wird eng mit den EU-Wettbewerbshütern abgestimmt. Denn eine finanzielle Unterstützung der Ring-Besitzgesellschaft durch das Land ist beihilferechtlich höchst problematisch.

Von unserem Redakteur Dietmar Brück