Nachgefragt: Was wir bisher über den Amoklauf in München wissen

Ein Überblick über die Ereignisse in der bayerischen Landeshauptstadt:

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  • Ein 18 Jahre alter Schüler tötete im Olympia-Einkaufszentrum in München neun Menschen und anschließend sich selbst.
  • Ein mutmaßlicher Mitwisser des Amokschützen hat sich kurz vor der Tat mit dem 18-Jährigen im Bereich des Tatorts getroffen – und möglicherweise von dessen Waffe gewusst. Der 16-Jährige hat zudem einen Chat mit dem Täter gelöscht. Die Polizei konnte den Verlauf der Kommunikation über den Dienst WhatsApp aber wiederherstellen. Der festgenommene Jugendliche kam am Montag wieder auf freien Fuß.
  • Der Amokschütze tötete mehrere Opfer mit Kopfschüssen und hat sich vermutlich an Killerspielen orientiert. „Mein Eindruck war, der hat sich wie in einem Computerspiel bewegt“, sagte Kriminaldirektor Hermann Utz. Der Täter habe seine Opfer regelrecht hingerichtet. Der 16-Jährige und der Amokschütze waren süchtig nach Computerspielen.
  • Der mutmaßliche Mitwisser hat den Amokläufer nach Angaben der Ermittler im vergangenen Sommer in einer Psychiatrie kennengelernt, wo beide wegen depressiver Erkrankungen behandelt wurden. Dort hat der 16-Jährige erfahren, dass der Täter den norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik verehrte.
  • Der Täter soll demnach auch gesagt haben, dass „er einen Hass auf Menschen“ hat. Die beiden haben sich über Amokläufe ausgetauscht – aber nach ersten Erkenntnissen nicht mit Therapeuten oder anderen darüber gesprochen.
  • Aufgrund des wiederhergestellten Chatverlaufs und einer neuen Vernehmung gibt es die Vermutung, dass der 16-Jährige „wusste, dass der Amokschütze im Besitz einer Glock 17 ist“, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch. Zum Tatzeitpunkt war der 16-Jährige aber nicht mehr in der Nähe des Einkaufszentrums. Er soll am Freitag von einem Freund von dem Amoklauf erfahren und sich dann gegen 21.30 Uhr bei der Polizei gemeldet haben.