Kommentar: Hier hört der Spaß auf

Von Markus Kratzer

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Hier hört der Spaß auf

Von Markus Kratzer

Was müssen wir als Verbraucher nicht alles über uns ergehen lassen? Wer weiß schon, welche ungesunden Zutaten das Essen beinhaltet, das wir konsumieren?

Wie hoch ist die Strahlenbelastung der kleinen Kommunikationsgeräte, die uns die weite Welt täglich zu Händen legt? Welchen Schaden können die Abgase anrichten, die wir im Laufe eines Tages so einatmen? Fragen, die man sich zwar mehr oder weniger regelmäßig stellt, bei deren Beantwortung man sich aber schnell in Achselzucken verliert: Ich kann ja eh nichts daran ändern.

Verdrängung mag ja ein probates Mittel sein, sich nicht sämtliche Lebensfreude zu vermiesen.

Bei Kindern hört der Spaß allerdings auf. Wenn Spielkisten zu wahren Arsenalen chemischer Keulen mutieren, kann der Aufschrei nicht laut genug sein. Zumal es keine einfache Anleitung für Erwachsene gibt, die Schadstoffe aus den Kinderzimmern zu verbannen. Denn es sind nicht automatisch Billigspielzeuge, die an den Pranger gehören. Auch teure Produkte können Eltern nicht garantieren, dass sie ihrem Nachwuchs damit etwas Gutes, weil Sicheres tun. Der Ruf nach einer Selbstverpflichtung der Hersteller könnte vom Profitgeheule übertönt werden. Also muss die Politik in die Rolle des Spielleiters schlüpfen: Aussagekräftige Prüfsiegel, regelmäßige Kontrollen, niedrigere Grenzwerte für jedes verkaufte Spielzeug – und die Gewinner sind die Kinder.