Koblenzer Hygieneprojekt gegen Klinikkeime soll bundesweit Vorbild werden

Ein Hygieneprojekt zum Schutz gegen die Infektion durch multiresistente Keime am Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein in Koblenz soll zum bundesweiten Vorbild werden. In der Kinderklinik des rheinland-pfälzischen Krankenhauses geben Ärzte ihren Patienten und deren Angehörigen nicht mehr die Hand.

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Der Chefarzt der Kinderklinik, Dr. Thomas Nüßlein, will mit der von ihm initiierten Aktion „Touch hearts, not hands“ erreichen, dass das Risiko, dass sich Patienten mit Keimen anstecken, deutlich reduziert wird. Er will dafür werben, „dass eine sehr enge Beziehung zwischen Ärzten, Kindern und Eltern entstehen kann, ohne dass man sich die Hand gibt„, sagte der Mediziner der Koblenzer Rhein-Zeitung (Dienstag).

“Gerade wir Ärzte kommen als Überträger von Erregern infrage, weil wir an manchen Tagen mit bis zu 150 Menschen zu tun haben, von denen ein Großteil krank ist. Es besteht also eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Bakterien auf uns übertragen werden. Wenn wir dann noch gedankenverloren, ohne uns vorher die Hände zu desinfizieren, schnell zum Nachbarbett gehen, sind wir ein großes Risiko."

Künftig sollen Prominente wie Ex-Eiskunstläufer Norbert Schramm oder Profitänzerin Sarah Latton bundesweit für die Kampagne werben. Mit weiteren Kliniken wie dem Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz sowie der Augustaklinik in Bochum gibt es laut Nüßlein bereits Gespräche über eine Beteiligung an der Kampagne.