IS-Terror: In Syrien droht ein Massaker
Warnungen vor einer humanitären Katastrophe werden lauter. Nach EU-Angaben werden auf beiden Kampfseiten unschuldige Menschen als menschliche Schutzschilde benutzt.
Ban Ki Moon: „humanitäre Katastrophe von epischem Ausmaßes„
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte am Vorabend mit drastischen Worten auf eine “humanitäre Katastrophe von epischem Ausmaß„ hingewiesen. Im syrischen Horror sei Jarmuk die “tiefste Hölle„. Das Lager erinnere immer mehr an ein Todeslager. “Wir können nicht einfach dastehen und zusehen, wie sich ein Massaker zuträgt„, warnte Ban. “Wir dürfen die Menschen in Jarmuk nicht aufgeben.„ Palästinensische Milzen versuchten zuletzt, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zurückzudrängen. Syrische Regimekräfte hätten die Extremisten zugleich mit Artillerie beschossen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Überall drohten Zivilisten in die Schusslinie zu geraten.
Das Flüchtlingslager habe “das untere Ende der Hölle„ erreicht, sagte ein Sprecher des UN-Palästinahilfswerks. Die Bundesregierung stellte zusätzliche Hilfe für Jarmuk in Aussicht. “Seit Beginn des Bürgerkriegs geht es den Menschen da schlecht„, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts. “Sie werden ausgehungert." Das Lager gleicht inzwischen einer Ruinenstadt. Der IS hatte vergangene Woche rund 90 Prozent von Jarmuk unter ihre Kontrolle gebracht. Damit rückten die Extremisten so nah wie nie zuvor an das Zentrum der syrischen Hauptstadt vor.