Hoffen auf den neuen Papst – Missbrauchsopfer erwarten Aufbruch und eine Öffnung der Kirchenakten
Der zweite Schritt wäre eine großzügige Entschädigung. Papst Benedikt habe sich sicher bemüht und die Untätigkeit seines Vorgängers beendet, aber „bei aller Betroffenheit keine Verantwortung für sein Versagen als Vorgesetzter oder als Repräsentant für seine Kirche übernommen“, kritisierte Katsch. „Dies ist nun seinem Nachfolger vorbehalten.“ Für das Scheitern seiner Missbrauchsstudie gibt der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, Christian Pfeiffer, Papst Benedikt XVI. keine Schuld.
Für den großen Widerstand in der Heimatdiözese des Papstes hält der protestantische Kriminologe allein Kardial Reinhard Marx samt Generalvikar Peter Beer in München-Freising für verantwortlich. Sie hätten autoritär nur das veröffentlichen wollen, „das ihnen passt“. Für Pfeiffer gab es nie einen Hinweis, dass der Vatikan seine Arbeit beeinflussen oder gar verhindern wollte. Pfeiffer kann daher verstehen, dass Missbrauchsopfer das Bemühen des Papstes anerkennen, auch wegen „eindrucksvoller Gespräche“.
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann erinnerte als Missbrauchsbeauftragter ebenfalls daran, dass der Papst mit „ganz großer Menschlichkeit“.
Von unserer Redakteurin Ursula Samary