Hintergrund: Die Grenze zwischen Nord- und Südkorea

Auf der koreanischen Halbinsel stehen sich am 38. Breitengrad hunderttausende verfeindete Soldaten gegenüber. Dort teilt seit dem Koreakrieg eine martialisch gesicherte Waffenstillstandslinie den kommunistischen Norden vom westlich orientierten Süden.

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Auf der koreanischen Halbinsel stehen sich am 38. Breitengrad hunderttausende verfeindete Soldaten gegenüber. Dort teilt seit dem Koreakrieg eine martialisch gesicherte Waffenstillstandslinie den kommunistischen Norden vom westlich orientierten Süden. Bis heute schlossen die hochgerüsteten Gegner von damals keinen Frieden.

1953 wurde quer durch Korea eine rund 240 Kilometer lange und vier Kilometer breite „Entmilitarisierte Zone“ (DMZ) geschaffen. Im Grenzdorf Panmunjom mit einer „Gemeinsamen Sicherheitszone“ (JSA) gibt es Gespräche zwischen den verfeindeten Seiten in Gebäuden mit je einer Tür nach Norden und einer nach Süden. Mitten durch die Häuser verläuft faktisch die Grenze.

An der Westküste beider Staaten im Gelben Meer schließt sich am 38. Breitengrad eine rund 200 Kilometer lange Seegrenze an. Ein Kommandant der UN-Truppen legte 1953 diese „Northern Limit Line“ einseitig fest. Nordkorea hat die vier Kilometer breite Grenzzone nie anerkannt. Das Regime in Pjöngjang kritisiert, dass dadurch einige Inseln vor seiner Küste an Südkorea fallen und legte 1999 eine weiter südlich verlaufende Seegrenze fest. In dem Seegebiet passieren immer wieder Zwischenfälle. Nach südkoreanischen Angaben gibt es jedes Jahr Dutzende Grenzverletzungen durch nordkoreanische Fischerboote, die nach Warndurchsagen aber immer abdrehen. 1999, 2002 und zuletzt im vergangenen November kam es aber auch zu Seegefechten mit Dutzenden Todesopfern.

Krieg und Teilung rissen in Korea Millionen Familien auseinander. Der private Post- und Telefonverkehr über die nahezu undurchlässige Grenze ist seit fast 60 Jahren verboten. Persönliche Begegnungen sind nur sehr begrenzt möglich. Zwei Tourismusprojekte in Nordkorea mit dem Süden wurden 2008 ausgesetzt. Mehrere hundert Südkoreaner pendeln täglich über die einzige innerkoreanische Bahnverbindung zur Sonderwirtschaftszone in Nordkoreas Grenzstadt Kaesong. In Zeiten der Konfrontation unterbrach der Norden wiederholt diesen Grenzverkehr.