Gewalt gegen Ausländer

Eine Chronik

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26. Juli 2011: In Leverkusen werfen zwei Männer in dunkler Kleidung Molotowcocktails in die Fenster eines Mehrfamilienhauses, in dem Angehörige der Sinti lebten. Die Täter flüchten, die Bewohner können sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

16. April 2006: In den Morgenstunden wird in Potsdam der Deutsch-Äthiopier Ermyas Mulugeta (37) angegriffen und zusammengeschlagen. Zwei Männer werden angeklagt, aber im Juni wegen Mangels an Beweisen freigesprochen. Auch der Vorwurf, die Tat sei ausländerfeindlich motiviert, lässt sich nicht beweisen.

3. September 2003: Ein 27-jähriger Neonazi schleudert im brandenburgischen Hennigsdorf zwei brennende Molotowcocktails durch die Tür eines türkischen Imbisses. Das Landgericht Neuruppin verurteilt ihn unter anderem wegen siebenfachen versuchten Mordes.

29. Mai 1993: In Solingen kommt es zum Brandanschlag auf das Haus der türkischen Familie Genc. Fünf Menschen sterben. Vier Attentäter werden 1995 vom Düsseldorfer Oberlandesgericht zu langjährigen Haft- und Jugendstrafen verurteilt.

22./23. November 1992: Bei Brandanschlägen in Mölln (Schleswig-Holstein) auf von Personen türkischer Herkunft bewohnte Häuser sterben drei Türkinnen.

24. August 1992: In Rostock kommt es zu schweren Ausschreitungen gegen Ausländer. Rechtsextremistische Jugendliche zünden nachts einen Wohnblock an, in dem hauptsächlich Vietnamesen leben, und erhalten dafür von umstehenden erwachsenen Sympathisanten Beifall.

17. bis 23. September 1991: Hoyerswerda wird zum Schauplatz der größten ausländerfeindlichen Krawalle nach der Wiedervereinigung. 230 Ausländer verlassen die Stadt, 32 Menschen werden verletzt.

Zusammengestellt von Frank Girmann, RZ-Archiv