Gesundheit: Soll es eine Impfpflicht bei Masern geben?
Die Zahl der Masernerkrankungen ist bundesweit sprunghaft gestiegen. Dies ruft wieder einmal die Befürworter einer Impfpflicht auf den Plan. Einer von ihnen ist Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte.
Die Zahl der Masernerkrankungen ist bundesweit sprunghaft gestiegen. Dies ruft wieder einmal die Befürworter einer Impfpflicht auf den Plan. Was halten Sie von einer solchen Impfpflicht?
Kontra gibt ihm Prof. Fred Zepp, Leiter des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Mainz sowie Mitglied der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut.
Masern sind eine durch das Morbillivirus ausgelöste Infektionskrankheit. Sie wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und ist hochansteckend. Bei Infizierten treten nach zehn bis zwölf Tagen Fieber, Husten, Schnupfen und gelegentlich Gelenkschmerzen auf.
Etwas später erscheint ein roter, fleckiger Hautausschlag, der sich von Rücken und Kopf auf den restlichen Körper ausbreitet. 7 bis 8 Prozent der Kranken bekommen Fieberkrämpfe. In 1 von 1000 Fällen kommt es zu einer Gehirnentzündung, ähnlich häufig führt die Krankheit zum Tod. Gegen Masern gibt es kein wirksames Medikament.
Von der Ständigen Impfkommission wird eine Impfung in zwei Durchgängen im Kleinkindalter empfohlen. Dazu wird ein Kombinationsimpfstoff aus abgeschwächten Lebendviren verwendet, der zugleich gegen Mumps und Röteln immunisiert.
Geimpfte Menschen sind laut verschiedener Langzeitstudien zu 95 Prozent gegen Masern immun. Wenn durchgängig mehr als 95 Prozent der Menschen geimpft sind, könnten die Masern laut Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerottet werden. Was halten Sie von einer Impfpflicht bei Masern? Stimmen Sie ab!