Expertin: Zertifikate sind schwer zu durchschauen

Berlin. Zertifikate sind nach Expertenansicht nichts für unerfahrene Privatanleger. Die Papiere seien meist nur sehr schwer zu durchschauen, warnt Gabriele Schmitz, Anlageexpertin von der Verbraucherzentrale Hamburg. „Ich würde dem normalen Anleger ohne entsprechende Erfahrung davon abraten, sich auf Zertifikate einzulassen.“

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Berlin – Zertifikate sind nach Expertenansicht nichts für unerfahrene Privatanleger. Die Papiere seien meist nur sehr schwer zu durchschauen, warnt Gabriele Schmitz, Anlageexpertin von der Verbraucherzentrale Hamburg. „Ich würde dem normalen Anleger ohne entsprechende Erfahrung davon abraten, sich auf Zertifikate einzulassen.“

Häufig sei für Privatanleger unklar, welche Risiken sich tatsächlich hinter den Zertifikaten verbergen. Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten laufe der Durchschnittsanleger schlimmstenfalls Gefahr, sein Kapital zu verlieren – so wie etwa die Anleger der US-Investmentbank Lehman Brothers. Die Bank ging im Jahr 2008 pleite, die verkauften Lehman-Zertifikate hatten keinen Wert mehr.

Anleger gingen mit Zertifikaten eine riskante Wette am Finanzmarkt ein: Mit dem Kauf setzten sie etwa auf den bestimmten Verlauf eines Aktienkurses in einem festgelegten Zeitraum. „Der normale Anleger will aber gar nicht zocken. In der Regel will er sein Geld einfach anlegen und damit bestimmte Zinsen erwirtschaften“, sagt die Verbraucherschützerin Schmitz.

Wer sich dennoch für ein Zertifikat entscheidet, sollte sich den Herausgeber des Wertpapieres genau anschauen. „Wenn ein Unternehmen Gefahr läuft, insolvent zu werden, sollte man davon natürlich lieber die Finger lassen“, rät Schmitz.

Auch ergebe es wenig Sinn, auf ein Zertifikat aus mehreren Aktien zu setzen, wenn der Wert des Papiers an der schlechtesten Aktie gemessen wird. Das Risiko werde dadurch nicht gestreut, warnte die Verbraucherschützerin. „Da können sich andere Aktien noch so gut entwickeln, die kompensieren das keineswegs.“