Berlin/Rheinland-Pfalz

Der Mauerbau traf Deutschland ins Herz

Dieses Bild ging um die Welt: Während des Mauerbaus in Berlin flüchtete der 19-jährige Vopo-Oberwachtmeister Conrad Schumann am 15. August 1961 in der Bernauer Straße in voller Montur nach Westberlin.
Dieses Bild ging um die Welt: Während des Mauerbaus in Berlin flüchtete der 19-jährige Vopo-Oberwachtmeister Conrad Schumann am 15. August 1961 in der Bernauer Straße in voller Montur nach Westberlin. Foto: UIP/dpa

Flaggen auf halbmast, Schweigeminuten und Mahnwachen: Berlin und ganz Deutschland gedenken an diesem Samstag der Opfer des Mauerbaus. Vor 50 Jahren, am 13. August 1961, begann auf Befehl der DDR-Führung der Bau der Berliner Mauer.

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Berlin/Rheinland-Pfalz. Flaggen auf halbmast, Schweigeminuten und Mahnwachen: Berlin und ganz Deutschland gedenken an diesem Samstag der Opfer des Mauerbaus. Vor 50 Jahren, am 13. August 1961, begann auf Befehl der DDR-Führung der Bau der Berliner Mauer.

Bundespräsident Christian Wulff rief die Deutschen zu mehr Stolz auf die Überwindung der nationalen Teilung auf: „Zuweilen fällt es den Deutschen schwer, auf ihr Land stolz zu sein. Wir suchen gern das Haar in der Suppe. Dabei können wir mit Stolz auf den unbändigen Freiheitsdrang der Ostdeutschen und die Solidarität der Westdeutschen blicken.“ Bei einer Gedenkstunde in Potsdam sagte Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher: „Der 13. August war der Anfang vom Ende der DDR. Keine Macht der Welt kann Menschenwürde und Freiheit auf Dauer stoppen.“

Im Vorfeld hatten Äußerungen der Linken-Chefin Gesine Lötzsch, der Mauerbau sei eine logische Folge des Zweiten Weltkriegs gewesen, für Empörung gesorgt. Die Linken-Führung versuchte, den Streit zu entschärfen. Jetzt verurteilte Lötzsch den Mauerbau als „nicht akzeptables Unrecht“. An der Grenze starben bis 1989 mindestens 136 Menschen.

Bei der Gedenkveranstaltung auf dem früheren Todesstreifen am Samstagmorgen spricht unter anderem Bundespräsident Wulff. Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wird erwartet. Deutschlandweit sind die Menschen aufgerufen, mit einer Schweigeminute um 12 Uhr der Opfer zu gedenken.

Rheinland-Pfalz erinnert mit Trauerbeflaggung an die Todesopfer des Grenzbollwerks: Die Fahnen wehen dann auf halbmast. Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) rief dazu auf, die geschichtlichen Lehren aus diesem „Akt der Unmenschlichkeit“ im Bewusstsein der Menschen zu halten. Die Wiedervereinigung nannte Beck „einen Glücksfall der Geschichte“.