Berlin

Das Händewaschen half

Das Händewaschen half
Grippe-Welle: Gemeldete Fälle beim Robert-Koch-Institut.  Foto: dpa

Das H1N1-Virus war auch für Wissenschaftler Neuland. Was Experten aus der Grippewelle gelernt haben, erklärt Professor Reinhard Burger, Vizepräsident des Robert Koch-Instituts in Berlin, im Interview:

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Berlin – Das H1N1-Virus war auch für Wissenschaftler Neuland. Was Experten aus der Grippewelle gelernt haben, erklärt Professor Reinhard Burger, Vizepräsident des Robert Koch-Instituts in Berlin, im Interview:

Warum verlief die Neue-Grippe-Welle nicht so schlimm wie erwartet?

Influenzawellen lassen sich nicht vorhersagen. Die Schwankungen sind auch bei den üblichen saisonalen Wellen hoch, obwohl wir diese Viren gut kennen. So gab es in der schwächsten Influenzasaison der vergangenen Jahrzehnte – geschätzte – 0 bis 80 Todesfälle, in der stärksten Welle waren es 26 000 bis 31 000.

Hat es möglicherweise auch geholfen, dass sich viele Menschen regelmäßig die Hände gewaschen haben?

Ja, das ist möglich. Aus Studien mit Erregern von Durchfall- oder Atemwegserkrankungen ist bekannt, dass gründliches Händewaschen das Erkrankungsrisiko verringert.

Was haben Experten gelernt?

Zum Beispiel dass die Überwachungsinstrumente für schwere Krankheitsverläufe gefehlt haben. Daher wussten wir nicht, wie viele Patienten mit der Neuen Grippe auf Intensivstationen versorgt wurden. Zudem sollte die Ärzteschaft besser in Entscheidungsprozesse und Aufklärungsarbeit eingebunden werden. Dann hätten vielleicht mehr die Schutzimpfung empfohlen.

Müssen die Pandemie-Pläne überarbeitet werden?

Die wichtigsten Akteure des Gesundheitswesens veröffentlichen im Mai einen Bericht über ihre Erfahrungen. Diese werden natürlich bei der Überarbeitung der Pandemie-Pläne eine große Rolle spielen.