Chronologie des Missbrauchskandals

28. Januar 2010

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Am Berliner Canisius-Kolleg der Jesuiten werden erste Verdachtsfälle bekannt. Danach kommen zahlreiche Missbrauchsfälle ans Licht, viele mit katholischen Laien, Priestern und Ordensleuten als Täter. Auch das Kloster Ettal und die Regensburger Domspatzen sind betroffen. Viele Gläubige treten aus der katholischen Kirche aus.

16. Februar 2010

Der damalige Augsburger Bischof Walter Mixa führt den Missbrauch auch auf die zunehmende Sexualisierung des öffentlichen Lebens zurück, die „abnorme sexuelle Neigungen eher fördert“.

25. Februar 2010

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann übernimmt das neue Amt eines bundesweit zuständigen Beauftragten für Missbrauchsfälle.

5. März 2010

Die Leitung der Odenwaldschule im hessischen Heppenheim gibt bekannt, dass es an der Reformschule sexuelle Übergriffe auf Schüler gegeben hat.

24. März 2010

Das Bundeskabinett beschließt einen Runden Tisch und setzt die frühere Bundesfamilienministerin Christine Bergmann (SPD) als Missbrauchsbeauftragte ein.

30. März 2010

Die katholische Kirche schaltet für Missbrauchsopfer eine Hotline und bietet Online-Beratung an.

2. April 2010

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zol-litsch, räumt Fehler der katholischen Kirche im Umgang mit den Opfern ein. In den Wochen danach werden mehrere Priester beurlaubt oder in den Ruhestand versetzt.

21. April 2010

Nach Misshandlungsvorwürfen ehemaliger Heimkinder und zunehmendem öffentlichen Druck bietet der Augsburger Bischof Walter Mixa dem Papst seinen Rücktritt an. Am 8. Mai nimmt der Papst Mixas Rücktrittsangebot an.

27. Mai 2010

Die Jesuiten haben sexuelle und körperliche Gewalt gegen Kinder an den Schulen des Ordens über Jahrzehnte systematisch vertuscht, erklärt die Missbrauchsbeauftragte der Jesuiten, Ursula Raue.

16. Juni 2010

Bei einer Messe auf dem Petersplatz bittet Benedikt XVI. die Opfer erstmals um Vergebung.

15. Juli 2010

Der Vatikan verschärft seine Regeln für den Kampf gegen Pädophilie und ähnliche Verbrechen.

16. Juli 2010

Die evangelische Hamburger Bischöfin Maria Jepsen tritt im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen gegen einen Pastor zurück.

23. August 2010

Die katholischen Bischöfe verständigen sich auf neue Leitlinien zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch durch Geistliche.

26. Januar 2011

Der Jesuitenorden teilt mit, er habe rund 200 Opfern eine „Anerkennungszahlung“ von jeweils 5000 Euro angeboten.