Buga 2011 lässt Koblenz aufblühen

Die Vorarbeiten zur Buga waren lange von Betongrau und Erdbraun geprägt, jetzt hält an vielen Stellen frisches Grün Einzug – nicht nur am Koblenzer Schloss.
Die Vorarbeiten zur Buga waren lange von Betongrau und Erdbraun geprägt, jetzt hält an vielen Stellen frisches Grün Einzug – nicht nur am Koblenzer Schloss. Foto: Kevin Rühle

Koblenz. Die Anspannung bei den Buga-Planern steigt: Ein halbes Jahr vor der Eröffnung der Gartenschau in Koblenz biegt man auf die Zielgerade. Und Buga-Chef Hanspeter Faas ist überzeugt: „Uns kann da ein großer Wurf gelingen.“

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Von unserem Redakteur Ingo Schneider

Koblenz – Die Anspannung bei den Buga-Planern steigt: Ein halbes Jahr vor der Eröffnung der Gartenschau in Koblenz biegt man auf die Zielgerade. Und Buga-Chef Hanspeter Faas ist überzeugt: „Uns kann da ein großer Wurf gelingen.“ Mit dem Angebot und Programm, das die Besucher im kommenden Jahr erwartet, will man mit der ersten Buga in Rheinland-Pfalz ganz vorn in der Liga der Gartenschauen mitspielen. Jetzt müssen nur noch die restlichen Vorbereitungen gut über die Bühne gehen. Doch in einigen Bereichen wird die Zeit schon knapp.

Goldgelb eingefärbt vom Herbst sind die neuen Bäume am Schloss.
Goldgelb eingefärbt vom Herbst sind die neuen Bäume am Schloss.
Foto: Kevin Ruehle

Vor allem das Moselufer bereitet den Planern Kopfzerbrechen. Den langen Winter 2009/2010 haben sie bis heute nicht wettmachen können. „Das Peter-Altmeier-Ufer ist unsere Achillesferse“, räumt Buga-Chef Faas ein. Die Verlegung des großen Busparkplatzes am Deutschen Eck hat einige Wochen länger gedauert als gedacht, die weiteren Baumaßnahmen hinken entsprechend hinterher. „Da darf jetzt nichts mehr schiefgehen.“

Insgesamt aber liegt das Großvorhaben gut in der Zeit: Der Kernbereich rund um das Kurfürstliche Schloss mit seinen neuen Parkanlagen könnte fast schon eröffnet werden, der Mittelteil der neu gestalteten Rheinpromenade zwischen Schloss und Eck ist noch in Arbeit, auf der Festung Ehrenbreitstein und dem Festungsplateau läuft alles. Da wird es im kommenden Jahr noch einmal hohe organisatorische Anforderungen geben – wenn die Gärtner ihre Flächen gestalten wollen und gleichzeitig die Logistik für die umfangreiche Sanierung der Festung selbst über das Plateau abgewickelt werden muss. Es gelte, die Nerven zu behalten, dann werde man auch diese Hürde nehmen.

Und dann wird man auch gerüstet sein für (hoffentlich) mindestens zwei Millionen Besucher. Bislang läuft der Vorverkauf gut an: Rund 8000 Dauerkarten wurden bereits verkauft. „Das ist zu diesem Zeitpunkt absolut zufriedenstellend“, meint der Buga-Chef. Und er hat einen guten Vergleich, ist er doch bereits seit 30 Jahren mit der Planung von Gartenschauen beschäftigt, zuletzt als Geschäftsführer der Buga 2005 in München. Auf einen kräftigen Absatz der Tickets hofft er jetzt vor allem im Weihnachtsgeschäft: Als ideales Geschenk soll die Dauerkarte beworben werden.

Auch die Zahlen im Bereich Bustourismus sind vielversprechend: Faas rechnet damit, dass man wieder auf etwa 14 000 Reisebusse kommen könnte. So viele waren es auch bei der Buga in Schwerin. „Ein wenig muss ich aber die Euphorie bremsen: Wir verkaufen im Moment nur Kapazitäten.“ Diese werden von den Reiseunternehmern geblockt. Entscheidend wird dann im kommenden Jahr sein, wie viele Touristen wirklich die Fahrt zur Buga buchen.

Argumente für den Besuch gibt es genug: Einmalig ist aus Sicht der Planer das Konzept der Buga mitten in der Stadt. Der Spagat der Gartenschau als Motor der Stadtentwicklung einerseits und als Großveranstaltung andererseits sei hier deutlich besser gelungen als etwa in München. Und es gebe so viel zu entdecken, dass sich Faas auf seine persönlichen Glanzlichter kaum festlegen mag. Alle 100 Meter wartet auf die Besucher ein völlig neuer Erlebnisraum. Etwa die Wiederauferstehung des Lénne'schen Gartens hinter dem Schloss – einer der Lieblingsorte des Buga-Chefs. Oder der neue Kletterpark auf dem Festungsplateau, der vor allem ein Treffpunkt für junge Besucher werden dürfte. Oder der endlich wieder freigelegte Teil der Festung, der nach Bombentreffern im Zweiten Weltkrieg vor sich hinschlummerte – der zudem noch Standort für eine neue Gastronomie in unvergleichlichem Ambiente wird.

In nicht einmal sechs Monaten werden Hanspeter Faas und sein Team feststellen, ob das Konzept aufgeht. Bis dahin ist jetzt der Endspurt angesagt. „Jeder weiß, dass er seinen Anteil zu leisten hat“, ist Faas überzeugt. Die Bereitschaft sei überall spürbar. Was jetzt noch richtige Probleme machen könnte, wäre ein großes Hochwasser über Wochen – eine Katastrophe. Faas meint: „Dann wird es wirklich eng.“ Bislang ist das den Gartenschau-Machern erspart geblieben. Und sie bauen auch weiter darauf, dass Rhein und Mosel in ihren Flussbetten bleiben – und ihnen mit der Bundesgartenschau 2011 der ganz große Wurf gelingt.

Y Impressionen zur Buga unter rhein-zeitung.de/fotos