Rheinland-Pfalz

Bürgerwehren: Gruppen auch im Land

Nach der Kölner Silvesternacht haben sich auch in Rheinland-Pfalz Initiativen zur Bildung von Bürgerwehren gebildet. Die geschlossene Gruppe „Trier hilft sich“ zählt mehr als 1100 Mitglieder. Der offenen Facebook-Gruppe „Bürgerwehr Mainz“ schlossen sich seit dem 9. Januar 160 Mitglieder an, eine ähnliche Initiative gibt es in Ludwigshafen, seit Kurzem auch in Frankenthal. Dort kündigte der Gründer an, „in der Frankenthaler Innenstadt auf Patrouille zu gehen“.

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Mitglieder der Bürgerwehr-Gruppe „Trier hilft sich“ sind jetzt auf den Straßen der Stadt unterwegs gewesen. Sieben Mitglieder der Facebook-Gruppe hätten sich am Samstagabend getroffen, um wie angekündigt „mit offenen Augen durch die Stadt zu spazieren“, teilte die Polizei mit. Sie seien von bis zu 20 Mitgliedern der Gegeninitiative „Trierer gegen Trier hilft sich“ begleitet worden. Zur Konfrontation kam es laut Polizei nicht.

Auch in Mayen gab es Bestrebungen, eine Bürgerwehr zu gründen, die am 1. Februar ihre Tätigkeit aufnehmen sollte. Das Vorhaben kündigten die Organisatoren auf einer Facebook-Seite an. Ziel der Bürgerwehr Mayen sollte es sein, die Sicherheit in der Eifelstadt zu erhöhen und mehr Zivicourage zu fördern. Allerdings legten die Verantwortlichen Wert auf ihre Anonymität und gaben sich auch auf Nachfragen der Facebook-Nutzer nicht zu erkennen.

Auf Facebook löste das Vorhaben vehementen Protest aus. Den Gründern wurde eine Nähe zu rechten Szene unterstellt – was die Organisatoren zwar bestritten, was sie jedoch nicht zuletzt aufgrund ihrer Anonymität nicht entkräften konnten. Aufgrund des großen Widerstands nahmen die Organisatoren Ende vergangener Woche Abstand von der Gründung einer Bürgerwehr. Stattdessen wollen sie nun die Organisation „Bürgerhilfe Mayen“ ins Leben rufen, die sich nach eigener Aussage „zur Aufgabe gemacht hat, das Miteinander in der Stadt Mayen zu fördern und die Gemeinschaft zu stärken“.

hrö/dpa