Ahnen sieht Bildung im Land auf Kurs

Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) wertet das erfolgreiche Abschneiden von Rheinland-Pfalz beim Schulleistungsvergleich der Länder als Bestätigung für die eigene Bildungspolitik. Rheinland-Pfalz errang beim Test zu Leistungen in Deutsch und Englisch einen Platz in der Spitzengruppe.

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Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) wertet das erfolgreiche Abschneiden von Rheinland-Pfalz beim Schulleistungsvergleich der Länder als Bestätigung für die eigene Bildungspolitik. Rheinland-Pfalz errang beim Test zu Leistungen in Deutsch und Englisch einen Platz in der Spitzengruppe. Während Ahnen die Ergebnisse als „Anlass zur Freude und Ansporn zugleich“ wertete, gab es von Verbänden und Gewerkschaften aber auch kritische Töne. So sieht der Verband Bildung und Erziehung „weniger Licht und mehr Schatten“ und verweist auf zu viel Unterrichtsausfall. Der Verband Deutscher Realschullehrer erklärte: „Qualität ist auf Dauer nicht zum Nulltarif zu haben.“ Er mahnte mehr Unterstützung für Lehrer an.

In allen Teilbereichen der Tests landeten die rheinland-pfälzischen Neuntklässler im oberen Drittel, in zweien davon sogar unter den besten Drei. Es ging bei den Tests um Lese- und Hörverstehen sowie um Rechtschreibung. Als besonders bemerkenswert bezeichnete Ahnen, dass in Rheinland-Pfalz die Leistungsunterschiede zwischen Schülern mit ausländischen Wurzeln und den übrigen mit am geringsten unter allen Bundesländern sind. Wie bundesweit, so haben auch in Rheinland-Pfalz Mädchen gegenüber Jungen bei allen getesteten Disziplinen die Nase vorn. Dies sieht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ebenso mit Sorge wie die herkunftsbedingten Ungleichheiten. Insgesamt zeigten die Ergebnisse, dass sich Investitionen in Bildung auszahlen. „Dass die Landesregierung verstärkt auf individuelles Fördern und längeres gemeinsames Lernen in den Schulen setzt, hat nun offenbar eine erste Wirkung“, sagte GEW-Landesvorsitzender Klaus-Peter Hammer. Er forderte zugleich eine gerechte Bezahlung der Lehrer, kleinere Klassen und die Entlastung der Pädagogen von Verwaltungsaufgaben.

Ähnlich äußerte sich der Verband Deutscher Realschullehrer (VDR). Dessen Landeschef Bernd Karst bezeichnete es als unverzichtbar, dass mehr Schulpsychologen eingesetzt werden.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sieht vor allem die „milieubedingte Abhängigkeit des Bildungserfolgs“ kritisch. „Offensichtlich will die Politik das Schulsystem weiterhin zur sozialen Sortierung unserer Gesellschaft missbrauchen“, erklärte VBE-Landeschef Johannes Müller. Die Schulpolitik müsse endlich mehr Geld in die Hand nehmen, um Chancengleichheit zu schaffen.