Unwetter
Zwei Deutsche nach Überschwemmung in Italien vermisst
Pisa (dpa). Nach starkem Regen in der Toskana sind eine deutsche Frau und ein fünf Monate altes Baby von den Fluten eines übergelaufenen Bachs mitgerissen worden. Beide werden vermisst, wie der Sprecher der italienischen Feuerwehr auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Bei den Vermissten soll es sich um eine Großmutter und ihren Enkel handeln. Sie waren mit ihrer Familie im Ort Montecatini Val di Cecina bei Pisa im Urlaub.
Der Rest der deutschen Familie – die Eltern des Babys und der Großvater – konnte sich nach Angaben der Feuerwehr während der Überschwemmung auf das Dach des Ferienhauses retten. Die Familie stammte aus München und hielt sich bereits gut eine Woche in der Toskana im Urlaub auf, wie die Carabinieri in Pisa auf dpa-Anfrage mitteilten. Die Großmutter des Babys ist demnach Jahrgang 1963. Seine Eltern sind laut Carabinieri in ihren Dreißigern.
In der Nacht zu Dienstag hat es in der Gegend rund um Pisa und Livorno in der bei Urlaubern beliebten Region Toskana stark geregnet. In der Gemeinde Montecatini Val di Cecina lief der Bach Sterza über die Ufer, überschwemmte den Ort und sorgte für größere Schäden.
Einsatzkräfte geben Hoffnung nicht auf
In der Nacht haben sich nach den Worten eines lokalen Feuerwehr-Kommandanten dramatische Szenen abgespielt. Die Familie sei von einer Flutwelle mitgerissen worden, die mit einer Höhe von bis zu 2,5 Metern in das Haus eindrang, zitierte die Nachrichtenagentur Ansa Nicola Ciannelli. Die Eltern des Babys und der Großvater konnten sich demnach an Säulen sowie anderen festen Gegenständen festklammern und sich aufs Dach retten. Die Großmutter und ihr Enkel wurden jedoch von der Wucht des Wassers mitgerissen.
Die Suche nach den beiden Vermissten läuft seit der Nacht, wie der Feuerwehr-Sprecher sagte. An der Suche sind demnach Taucher, Hundeführer sowie reguläre Einsatzkräfte beteiligt. «Wir geben die Hoffnung nicht auf», sagte Ciannelli. Es wird jedoch vermutet, dass sich die Körper der beiden Vermissten möglicherweise unter Baumstämmen und anderen Vegetationsresten, die im Flussbett des Sterza-Bachs liegen, verfangen haben.
So viel Regen in so kurzer Zeit habe es in der Gegend seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben, schrieb der Präsident der Toskana, Eugenio Giani, in den sozialen Medien. «In den Gemeinden sind 226 Millimeter Regen in sechs Stunden gefallen, das ist mehr als das, was normalerweise in einem regnerischen Monat fällt. Seitdem es Wetterstatistiken gibt, hat es noch nie so intensive Niederschläge auf einen Schlag in dieser Region gegeben», so Giani.
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