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EU-Klimawandeldienst

Sommer 2024 war heißester seit Beginn der Aufzeichnungen

Von dpa
Sommerwetter in Nordbayern
Die Sonne scheint zwischen den Blättern von Maispflanzen hindurch. In den nächsten Tagen erwartet der Deutsche Wetterdienst teils Sonne, teils Wolken in Bayern. (zu dpa: «Sommer 2024 war heißester seit Beginn der Aufzeichnungen») Foto: Pia Bayer/DPA

Auch wenn der Sommer in Deutschland kein Rekordsommer war: Weltweit gesehen wurde in der Zeit von Juni bis August ein absoluter Höchstwert erreicht. Selbst das Gesamtjahr dürfte ein Rekordjahr werden.

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Reading/Bonn/Frankfurt (dpa) – Der Sommer 2024 war weltweit gesehen der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das teilte der Copernicus-Klimawandeldienst der Europäischen Union mit Blick auf die Monate Juni bis August mit. Der Sommer in Deutschland landete laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) auf Platz fünf der heißesten Sommer.

Die globale Durchschnittstemperatur lag in den vergangenen drei Monaten 0,69 Grad Celsius über dem Durchschnitt des aktuellen Referenzzeitraums von 1991 bis 2020, wie Copernicus weiter mitteilte. Der deutsche Sommer zeigte mit 18,5 Grad eine Abweichung um 0,9 Grad nach oben. Damit war der hiesige Sommer genauso warm wie der 2023.

Wetter
Ein Außenthermometer in einem Kleingarten zeigt die Temperatur von knapp 40 Grad an. (zu dpa: «Sommer 2024 war heißester seit Beginn der Aufzeichnungen»)
Foto: Jens Büttner/DPA

Copernicus stützt sich auf einen Datensatz, der auf Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt basiert. Auch der DWD liefert seine Daten zu.

Sonne und Hitze
Die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel. (zu dpa: «Sommer 2024 war heißester seit Beginn der Aufzeichnungen»)
Foto: Martin Gerten/DPA

Der europäische Klimawandeldienst blickte auch auf Europa: Der Kontinent erlebte den wärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen, mit einer Durchschnittstemperatur, die um 1,54 Grad über der von 1991 bis 2020 lag. Besonders in Südost- und Osteuropa lagen die Temperaturen weit über dem Durchschnitt, aber auch in Teilen Skandinaviens war es viel zu warm.

Marke von 1,5 Grad in 13 von 14 Monaten überschritten

Hitze und Trockenheit in Berlin und Brandenburg
Die Sonne scheint über einem Kiefernwald in der Lausitz. Heute werden bis zu 33 Grad Celsius in Berlin und Brandenburg erwartet. (zu dpa: «Sommer 2024 war heißester seit Beginn der Aufzeichnungen»)
Foto: Patrick Pleul/DPA

Die durchschnittliche weltweite Oberflächentemperatur im August lag den Angaben zufolge bei 16,82 Grad Celsius und damit um 1,51 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Dafür werden die Jahre 1850 bis 1900 herangezogen.

Die Marke von 1,5 Grad wurde damit bereits in 13 der vergangenen 14 Monate überschritten. Trotzdem gilt das Pariser Klimaziel, die Klimaerwärmung langfristig auf unter 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu halten, noch nicht als verfehlt.

Laufendes Jahr wieder auf Kurs zu Hitze-Rekord

Das laufende Jahr ist wieder auf dem Kurs, das weltweit wärmste je gemessene zu werden. Laut Copernicus betrug die durchschnittliche globale Temperaturanomalie seit Jahresbeginn 0,7 Grad mehr als im Durchschnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020 – das ist der höchste Wert, der je gemessen wurde.

Um ein Rekordjahr zu vermeiden, müsste die Abweichung um mindestens 0,3 Grad sinken für die restlichen Monate – das habe es bisher noch nie gegeben, so die Copernicus-Mitteilung.

«In den letzten drei Monaten des Jahres 2024 hat die Erde den heißesten Juni und August, den heißesten Tag und den heißesten borealen Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt», sagte die stellvertretende Direktorin des Copernicus-Klimawandeldiensts, Samantha Burgess. Diese Reihe von Temperaturrekorden erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass 2024 das wärmste Jahr aller Zeiten werde.

Regionale Unterschiede in Europa

Europa war im Sommer fast überall zu warm. Nur einige Teile im Westen und Norden bewegten sich unter dem langjährigen Durchschnitt, darunter Teile Irlands und des Vereinigten Königreichs. Auch in Island, an der Westküste Portugals und im Süden Norwegens war es kühler als sonst.

Rekordhitzen hingegen wurden in Teilen Italiens, auf dem Balken, auf östlichen Mittelmeerinseln, in Griechenland und in der Türkei gemessen sowie im Norden von Norwegen.

Besonders warm im Süden und Osten Deutschlands

Der Sommer in Deutschland war von starken Wechseln geprägt. Anfangs war es ungewöhnlich kühl, erst am Ende wurde es heiß. Der August endete laut DWD «mit einer ungewöhnlich hohen Temperaturabweichung». Während lokale Extremniederschläge beobachtet wurden, blieb die Sonnenscheindauer weitgehend im erwarteten Rahmen.

Zu Beginn des Sommers schlug die «Schafskälte» zu. Am kältesten war es am 12. Juni in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb: frostige 1,4 Grad. Am 13. August wurde die bundesweit höchste Sommertemperatur dieses Jahres gemessen: in Bad Neuahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz hatte es 36,5 Grad.

Die intensivste Sommerwärme erlebten der Süden und Osten: In den Tieflagen und Flusstälern Süddeutschlands und Sachsens wurden die meisten heißen Tage gezählt. Als Beispielstädte nennt der DWD Waghäusel-Kirrlach nahe Karlsruhe sowie Dresden. Dagegen wurde auf Helgoland kein einziger Sommertag registriert – das ist ein Tag mit einem Maximum von mindestens 25 Grad – und auch sonst schaute der Sommer an den Küsten nur kurzzeitig vorbei.

Copernicus zu Oberflächenluftdaten im Sommer 2024

© dpa-infocom, dpa:240906-930-224553/2