London

Nach dem Google-Urteil: Jetzt wird das Leben digital bereinigt

Google-Symbolbild Foto: dpa

Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum Recht auf Vergessenwerden im Internet gehen bei Google weitere Löschanträge ein. Ein Politiker, der eine Wiederwahl anstrebt, möchte Links zu einem Artikel über sein Verhalten in einem Amt zu entfernen.

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Weiter berichtet der britische Sender BBC von einem Mann, der wegen Besitzes von Bildern von Kindesmisshandlung verurteilt worden war. Er verlangt, Verlinkungen zu Seiten über das Urteil zu löschen.

Urteil soll aus dem Netz verschwinden

Ein Arzt fordere, dass aus Suchergebnissen negative Bewertungen von Patienten entfernt werden. Von Google lag zunächst keine Reaktion vor. Der Internet-Konzern hatte das EuGH-Urteil bisher nur als „enttäuschend“ kommentiert.

Der EuGH hatte am Dienstag entschieden, Europas Bürger können Google dazu verpflichten, Links zu unangenehmen Dingen aus ihrer Vergangenheit aus dem Netz verschwinden zu lassen. Google müsse die Verweise aus seiner Ergebnisliste entfernen, wenn dort enthaltene Informationen das Recht auf Privatsphäre und Datenschutz einer Person verletzen. Die Informationen können dabei auch weiterhin im Netz verfügbar bleiben.

Onliner sind skeptisch

Während viele europäische Politiker das Urteil als Sieg für den Datenschutz begrüßten, fiel das Urteil der Online-Branche durchweg kritisch aus. Die Internet-Unternehmen bemängelten, dass öffentlich verfügbare Inhalte unter Umständen schwerer auffindbar gemacht werden müssten.