Mountain View/Hamburg

Hilferuf wegen Pacman-„Gedoodle“ sorgt für Furore

Was hat das Google-Team da mit „Pacman“ angerichtet? Nicht nur, dass es angeblich einen Schaden von 120 Millionen Dollar gab, weil Menschen in aller Welt in ihrer Arbeitszeit das erste interaktive Google-Doodle zum Spielen nutzten. Die Pacman-Variante, von Google zum 30. Geburtstag des Spiels auf die Seite gehoben, hat offenbar auch eine ältere Dame in echte Verwirrung gestürzt. Ein Mitschnitt ihres Anrufs bei einer Technik-Hotline sorgt im Netz für Furore. Die Frau will, dass Google mit der Musik aufhört.

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Mountain View/Hamburg. Was hat das Google-Team da mit „Pacman“ angerichtet? Nicht nur, dass es angeblich einen Schaden von 120 Millionen Dollar gab, weil Menschen in aller Welt in ihrer Arbeitszeit fast 5 Millionen Stunden das erste interaktive Google-Doodle spielten, wie ein US-Blog ausgerechnet hat: Die Pacman-Variante, von Google zum 30. Geburtstag des Spiels auf die Seite gehoben, hat offenbar auch eine ältere Dame in echte Verwirrung gestürzt. Ein Mitschnitt ihres Anrufs bei einer Technik-Hotline sorgt im Netz für Furore. Die Frau will, dass Google mit der Musik aufhört.

Nutzer hatten mit nostalgischen Gefühlen den kleinen gelben Kugelkopf mit Pixeln füttern können – wenn sie denn verstanden hatten, dass das Logo über dem Suchfeld auch wirklich ein Spiel war. Bei einer „Lorraine“ oder „Loreen“ in den USA war das offenbar nicht so. Die war völlig verunsichert vom „Gedoodle“ der Musik.

Ein Fehler im Programmcode hatte dazu geführt, dass im Browser „Firefox“ die Pacman-Musik nach kurzer Zeit und ohne Vorwarnung selbstständig anfing zu spielen. „How can I get rid of it?“, fragt sie an der Hotline – „wie kann ich es los werden?“ Google soll das abstellen, fordert sie. Der freundliche Mitarbeiter Brian kann damit zwar nicht dienen. Er erklärt ihr aber, dass „Pacman“ tags darauf nicht mehr da sein wird – was nicht ganz stimmte: Das Doodle war drei Tage auf der Seite. Aber auch die Aussicht auf nur einen Tag Musik schreckt die Frau: „So I can't study today?“, fragt sie. Dass einfaches Schließen der Seite reicht, hat sie da noch nicht verstanden.

Schon fast liebevoll erklärt ihr Brian, wie sie trotz „Pacman“ zum Lernen kommt und lässt sich nicht anmerken, wie lustig die Supportanfrage für ihn sein muss. Am Ende möchte „Lorraine“ noch wissen, wie viele Anrufe Brian wegen des Problems schon bekommen hat.Da muss Brian allerdings lachen, bietet aber an: „Kann ich Ihnen sonst bei etwas behilflich sein.“ Das ganze Telefonat gibt es hier zum Anhören:

Ob der Anruf echt ist, lässt sich nicht sagen. Im Netz warnt aber etwa cnet News vor Spott: Der Anruf bei der Hotline zeige eben auch, dass die Wahrnehmung der Menschen da draußen von Technik oft eine ganz andere ist als die von Programmierern.

Die Kunde vom Pacman-Problem am Telefon ist auch bei der Pressstelle von Google Deutschland in Hamburg angekommen. Sprecher Stefan Keuchel weiß aber auch nicht, ob der Anruf echt war oder nicht – nur, dass er in jedem Fall exotisch war. „Sicher ist, dass der Pacman-Doodle der erfolgreichste Doodle bisher war. Wir haben körbeweise begeisterte E-Mails bekommen haben, in denen sich unsere Nutzer dafür bedankten und uns lobten.“

Dass sich die Musik auch selbstständig gemacht hat, sei ein Versehen. Google habe aber schnell reagiert und den Fehler nach den ersten Beschwerden behoben.

Schon seit mehr als 10 Jahren wechselt Google zu speziellen Anlässen sein Logo. Alle Doodles lassen sich in einem Archiv einsehen, die Verwandlung des Google-Logos ist in dem Video zu sehen:

Yannick Schiep/Lars Wienand