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Berlin

Tränen bei der Berlinale: Eröffnungsfilm ist überwältigend schön

Der Rummel bei der Berlinale ist groß, als das Team des Eröffnungsfilms „The Kindness of Strangers“ vor die Presse tritt. Umso leiser und sensibel verfilmt ist das, was später im Kinosaal zu sehen ist: Regisseurin Lone Scherfig (Dritte von rechts) hat einen starken Beitrag in den Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele eingebracht.  Foto: dpa
Der Rummel bei der Berlinale ist groß, als das Team des Eröffnungsfilms „The Kindness of Strangers“ vor die Presse tritt. Umso leiser und sensibel verfilmt ist das, was später im Kinosaal zu sehen ist: Regisseurin Lone Scherfig (Dritte von rechts) hat einen starken Beitrag in den Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele eingebracht. Foto: dpa

Die Berlinale treibt Filmkritikern Tränen in die Augen. Doch diesmal weinen sie nicht wegen des Programms, zumindest noch nicht. Auch sind es keine Abschiedstränen, weil Dieter Kosslick zum letzten Mal das Festival leitet. Die Filmkritiker, nicht alle, aber sehr viele, weinen während einer stillen, schönen Szene im Eröffnungsfilm des diesjährigen Wettbewerbs: „The Kindness of Strangers“ (Die Freundlichkeit der Fremden) erzählt von einer jungen Mutter, die mit ihren beiden Söhnen vor dem gewalttätigen Ehemann flieht.

Lesezeit: 3 Minuten
Unser Reporter und Kinoexperte Wolfgang M. Schmitt berichtet von den 69. Internationalen Filmfestspielen in Berlin Immer wieder hat Clara (Zoe Kazan) die Gewalt still erduldet, doch als der Vater beginnt, seine Kinder zu schlagen, weckt sie diese in aller Frühe, steigt mit ihnen ins Auto und fährt nach New York City. ...
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Die Berlinale 2019

Bei dieser Berlinale sind vergleichsweise viele Frauen als Regisseurinnen im Wettbewerb dabei. Jurypräsidentin Juliette Binoche sieht darin ein gutes Zeichen. Von den 17 Filmen entstanden sieben unter weiblicher Regie – so viele wie nie. „Das ist ein guter Schritt nach vorn. Vor zehn Jahren war es noch nicht so“, sagte die französische Schauspielerin vor dem Auftakt der 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Binoche ist die diesjährige Jurypräsidentin.

Jurymitglied Rajendra Roy, Filmkurator des New Yorker Museum of Modern Art, trug ein T-Shirt mit der Aufschrift „The Future of Film is Female“ – die Zukunft des Films ist weiblich. Zu den sechs Juroren gehört die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller (40), die spätestens seit dem Film „Toni Erdmann“ extrem bekannt ist.

Außerdem dem gehören der Jury der US-amerikanische Filmkritiker Justin Chang an, der chilenische Regisseur Sebastían Lelio, der als wichtiger Vertreter der Zeit nach dem Ende der Diktatur in seinem Land steht, sowie Trudie Styler. Die Schauspielerin ist mit dem Musiker Sting verheiratet. Ihr Spielfilmregiedebüt „Freak Show“ war 2017 erstmals während der Berlinale zu sehen. Styler ist Unicef-Botschafterin und hat die Rainforest Fund zum Schutz des Regenwalds im brasilianischen Amazonasgebiet mitgegründet.

Die Berlinale zeigt bis zum 17. Februar rund 400 Filme. Das diesjährige Motto „Das Private ist politisch“ kommentierte Jurypräsidentin Binoche so: Sie seien hier, um herauszufinden, welche Filme unbedingt gezeigt werden müssten, damit man sich weiterentwickle. „Ein guter Film muss menschlich ein. Und wenn er das ist, ist er auch politisch.“

Die Berlinale gehört mit Cannes und Venedig zu den bedeutendsten Filmfestivals der Welt. Insgesamt 17 Produktionen konkurrieren um den Goldenen und die Silbernen Bären, darunter Filme von drei deutschen Regisseuren. Fatih Akin etwa porträtiert im Horrorfilm „Der Goldene Handschuh“ den Frauenmörder Fritz Honka. Außer Konkurrenz laufen Filme wie „Vice“ über den US-Vizepräsidenten Dick Cheney und „The Operative“ mit Diane Kruger.

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