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Wien

Tatort-Preview: Eine große Nachtmusik über Österreichs Politbetrieb

Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) lassen sich vom Versuch des Innenministers, sie von den Ermittlungen in einem Mordfall fernzuhalten, nicht irritieren.  Foto: ARD/Degeto
Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) lassen sich vom Versuch des Innenministers, sie von den Ermittlungen in einem Mordfall fernzuhalten, nicht irritieren. Foto: ARD/Degeto

Mit Mozart beginnt der neue Wiener „Tatort“ – und mit einer Küchenidylle in einem gehobenen bürgerlichen Restaurant. Denn zu den Klängen der „Kleinen Nachtmusik“ saust ein Messer durch saftiges Rindfleisch, wird Schnitzel geklopft, Suppe gekocht und aufgetragen. Das Wiener Ermittlerteam Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) diniert mit seinem Vorgesetzten – bis zwei simultane Nachrichten auf den Smartphones die gediegene Laune verderben. Die erste informiert das Duo, dass ein grausamer Mord geschehen ist. Die zweite, sie kommt direkt vom Innenminister, setzt ihren Chef davon ihn Kenntnis, dass bitte nicht eben diese beiden renitenten Ermittler zum Einsatz kommen sollen, sondern eine Tiroler Kollegin. Was bei Fellner und Eisner natürlich zur Reaktion führt, so rasch als möglich zum Tatort aufzubrechen – und beim Zuschauer, den „Tatort“ als Geschichte über österreichische Politik und Politiker zu lesen.

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Das mag ein bisschen der aktuellen Staatsaffäre nach Veröffentlichung des „Ibiza-Videos“ geschuldet sein – aber auch ohne die Kenntnis dieses Politikerfehlverhaltens mit nachfolgender Regierungskrise hat man durchaus den Eindruck, Regisseurin Catalina Molina wolle beim ORF-„Tatort“ einige österreichische Befindlichkeiten abklopfen. Denn die aktive Einmischung des Innenministers in die Ermittlung ist nicht die ...