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Koblenz

Packendes oratorisches Theater für die Ohren

Von Claus Ambrosius
In der „Johannespassion“ jenseits ausgetretener Pfade unterwegs: Dirigent Mathias Breitschaft  Foto: Frey
In der „Johannespassion“ jenseits ausgetretener Pfade unterwegs: Dirigent Mathias Breitschaft Foto: Frey

Die großen Chorwerke Johann Sebastian Bachs haben ihren Platz im Kirchenjahr ebenso wie in den bürgerlichen Konzertkalendern gefunden, auch die „Johannespassion“, die 1724 an Karfreitag erstmals in Leipzig erklang, ist längst nicht nur in Kirchen, sondern auch in Konzerthäusern der Welt Bestandteil des Werkkanons. So ist die Aufführung in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle grundsätzlich nichts Besonderes – wohl aber, wenn man bedenkt, dass mit dem ausführenden Chor des Musik-Instituts ein Ensemble antritt, das sich seit Übernahme der künstlerischen Leitung durch Prof. Mathias Breitschaft kontinuierlich seine Stellung im regionalen Konzertleben neu erarbeitet. Denn: Die „Johannespassion“ ist wie jedes der großen Bach-Werke für jeden Chor eine Herausforderung.

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Dass Mathias Breitschaft nicht angetreten ist, ausgetretene Pfade zu beschreiten, ist im Eingangschor eindeutig, noch bevor der Chor überhaupt einsetzt. Die erfreulicherweise mit einigen historischen Instrumente bereicherte Rheinische Philharmonie gestaltet die eröffnenden Streicherfiguren eben nicht als dröges Perpetuum mobile, sondern als klar akzentuiertes Auf- und Abschwingen, dialogisch und profilstark. Eben ...