Kompakte Alternative – Gebrauchtwagen-Check: Renault Mégane (IV)

Von Elfriede Munsch, SP-X

Mit dem Mégane wollte Renault gegen den Platzhirschen VW Golf punkten. Dass das nicht ganz geklappt hat, lag nicht am Aussehen und Komfortangebot des Franzosen.

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SP-X/Köln. Wer einen Kompakten aus Vorbesitz sucht, hat die Qual der Wahl. Denn es gibt außer dem Klassiker VW Golf noch zahlreiche Wettbewerber. Wie zum Beispiel den Renault Mégane, der in vierter Generation zwischen 2016 und Frühjahr 2024 am Start war. Worauf Gebrauchtwagenkäufer achten sollten, weiß der TÜV.

Qualität: Unbesehen sollten Interessenten ihr Wunschmodell nicht erwerben. Die TÜV-Prüfer bemängeln über alle Jahrgänge des kompakten Franzosen die Achsaufhängung. Auch die Bremsanlage sowie die Beleuchtungsanlage werden häufig moniert. Achsfedern und Lenkung sind dagegen bislang unauffällig. Bei dem Prüfpunkt Umwelt schlägt sich die vierte Mégane-Generation bislang wacker.

Karosserie und Innenraum: Die vierte Generation wurde in Deutschland in zwei Karosserievarianten angeboten: als klassisches 4,36 Meter langes Steilheck und als 4,63 Meter langer Kombi (Grandtour). Das Platzangebot ist gut; das Kofferraumvolumen des Steilhecks variiert je nach Stellung der Rücksitzlehnen zwischen 384 und 1.247 Litern, der Kombi kommt auf Werte zwischen 521 bis 1.504 Litern. Legt man noch die Rückenlehne des Beifahrersitzes um (Serie ab der Ausstattungslinie Intens) passen Gegenstände bis zu einer Länge von 2,70 Meter ins Fahrzeug. Das Cockpit wird von einem großen Touchscreen dominiert, über die die Bedienung der von Navigation, Telefon, Fahrerassistenten und Komfortfunktionen gesteuert wird. Beim Außendesign fallen die die c-förmig um die in LED-Technik ausgeführten Scheinwerfer gezogenen Tagfahrlichter auf, die es in den höheren Komfortniveaus gab.

Anfang 2020 erhielt der Mégane ein Facelift, erkennbar an serienmäßigen LED-Scheinwerfern sowie dezent modifizierten Stoßfängern und einer ebenso vorsichtig überarbeitete Heckpartie.

Motoren und Antrieb: Renault bot eine breit gefächerte Motorenauswahl für seinen Kompakten, darunter Benziner und Diesel sowie seit dem Facelift auch einen Plug-in-Hybrid-Antrieb einer Systemleistung von 116 kW/158 PS.

Ausschließlich Turbos und Vierzylinder: Das Leistungsband bei den Benzinern spannte sich von 74 kW/100 PS bis 221 kW/300 PS (R.S. Trophy). Zu dem 1,2-Liter-Basisbenziner-Basisbenziner gab es noch eine Ausbaustufe mit 97 kW/132 PS. 2018 wurde der 1.2er von einem 1,3-Liter abgelöst, der mit 85 kW/115 PS (bis 2020), 103 kW/140 PS und 118 kW/160 PS erhältlich war. Beim „GT“ (bis 2018) kam ein 1,6-Liter mit 151 kW/205 PS zum Einsatz, der unter anderem mit Allradlenkung, Sportfahrwerk und sportlichen Design-Extras aufwartete. Darüber angesiedelt war der R.S. mit einem 206 kW/280 PS starken 1,8-Liter, der auch die Grundlage für den R.S. Trophy diente.

Ein 1,5-Liter mit 66 kW/90 PS und 81 kW/110 PS (ab 2018: 85 kW/115 PS) bildete die Einstiegsmotorisierung in die Selbstzünder. Außerdem im Angebot waren ein 1,6-Liter mit 96 kW/130 PS und 120 kW/163 PS (GT). Zwischen 2019 und 2020 gab es zudem einen 1,7-Liter mit 110 kW/150 PS.

Ausstattung und Sicherheit: Mit seinen Ausstattungslinien, darunter „Life“, „Experience“, „Intens“, „Bose Editon“, „GTLine“ deckte Renault viele Komfortwünsche ab. Bei der von Erstkäufern am meisten nachgefragten Linie „Intens“ waren unter anderem 16-Zoll-Leichtmetallräder, automatische Parkbremse, schlüsselloser Zugang, Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung und Klimaautomatik im Lieferumfang inbegriffen. Massagesitze oder ein Head-up-Display waren genauso erhältlich wie ein beheizbares Lenkrad.

Fazit: Der Renault Mégane sieht gut aus, bietet ordentliche Platzverhältnisse und je nach Ausstattungsvariante viel Komfort. Bei mobile.de werden aktuell rund 3.000 gebrauchte Renault Megane der vierten Generation zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 5.500 Euro.

Elfriede Munsch/SP-X