Kompakt in die Lücke – Vorstellung: Skoda Elroq
SP-X/Prag. Keine Frage: Der neue Elroq ist auf den ersten Blick als Skoda zu erkennen. Aber er bietet optisch eine ganze Reihe von neuen Interpretationen der Markenidentität. Vor allem die Front im von Skoda „Modern Solid“ getauften Stil mit dem in hochglänzendem Schwarz gehaltenen sogenannten Tech-Deck-Face statt des gewohnten Kühlergrills fällt auf. Dahinter stecken die Sensorsysteme wie Radar und Frontkamera. Ein Übriges für den frischen Auftritt tun die neue Scheinwerfergestaltung (LED oder Matrix-LED), der neue Skoda-Schriftzug ganz vorne auf der Motorhaube und die robust wirkende Frontschürze, hinter der sich die aktive Kühlerjalousie verbirgt. Das Lichtband zwischen den Hauptscheinwerfern bleibt zum Start im ersten Quartal 2025 der First Edition-Version vorbehalten. Die Dachlinie bildet einen eleganten Bogen, die Heckleuchten in LED-Technik setzen auf minimalistischen 2D-Look und in der Topversion unter anderem auf hinterleuchtete Kristallelemente.
Mit 4,49 Metern ist der Elroq exakt zehn Zentimeter länger als der Verbrenner-Karoq und 16 Zentimeter kürzer als der eng verwandte Enyaq – damit besetzt er ein im VW-Konzern bisher nicht existentes Segment. Preislich orientiert sich der Neuzugang in etwa am Verbrenner-Bruder, in Deutschland startet er bei 33.900 Euro für den Elroq 50 (Karoq: ab 33.140 Euro). Damit ist das kompakte Stromer-SUV laut Skoda-Chef Klaus Zellmer „europaweit das erschwinglichste Fahrzeug seines Segments“.
Seinen cW-Wert gibt Skoda mit 0,26 an, das Basisgewicht mit 1.949 Kilo. Das neue Modell basiert wie viele seiner Nichten und Vettern aus dem VW-Konzern auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB), das ermöglicht, so der Eindruck bei der ersten Sitzprobe, angesichts des Radstandes von 2,77 Metern reichlich Platz für Passagiere und völlig ausreichenden Raum fürs Gepäck. Vorne sitzt man sehr luftig, auch im Fond geht es wie bei fast allen als reine Stromer entwickelten Autos geräumig zu. Und für den Kofferraum mit seinem Volumen von 470 bis 1.580 Liter reklamieren die Tschechen sogar den Bestwert im Segment.
Simply clever sollen beim Elroq nicht nur Details wie das geniale Ladekabel-Netz unter der Hutablage, das Warndreieck in der Heckklappe oder der Schirm in der Fahrertür sein. Auch die Bedienung des Infotainmentsystems, das man weitestgehend etwa aus Superb und Kodiaq kennt, ist nutzerfreundlich und einfach gehalten. So ermöglicht etwa eine Leiste mit haptischen Drucktasten statt der von VW gewählten Slidern unter dem stets 13 Zoll großen Bildschirm flotten Zugriff auf Assistenzsysteme, Fahrmodi, Parkfunktionen oder Klima-Einstellungen. Gegen Aufpreis gibt es auch ei Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktionen.
Beim Interieur setzt Skoda stark auf recycelte und möglichst schonend produzierte Materialien wie RecyTitan, das zu 78 Prozent aus recyceltem PET und zu sechs Prozent aus mechanisch aufbereiteten Altkleidern besteht. Für die ECONYL-Fasern werden Fischernetze, Stoffreste und ausgemusterte Teppiche wiederverwertet. Erster Eindruck: Sieht gut aus, wirkt strapazierfähig.
Aber jetzt zur Motorisierung. Skoda bietet den Elroq in den Versionen 50, 60, 85 und 85x mit netto 52, 59 und 77 Kilowattstunden-Akkus an. Der Heckmotor im Einstiegsmodell leistet 125 kW/170 PS und liefert ein Drehmoment-Maximum von 310 Nm. Die Reichweite soll bei 370 Kilometern liegen. Mehr als 400 Kilometer soll die 60er-Version schaffen, ihr Heckmotor bringt es auf 150 kW/204 PS und ebenfalls 310 Nm. Beide Varianten sind je bis zu 160 km/h schnell.
Auf bis zu 180 Sachen bringen es die 85er-Versionen mit Heck- oder Allradantrieb. Der Motor an der Hinterachse leistet 210 kW/286 PS und liefert 545 Nm, die x-Version hat noch ein Stromaggregat an der Vorderachse montiert. Mehr als 560 Kilometer (Allrad: 550 Kilometer) Reichweite sollen laut der vorläufigen technischen Daten beim Hecktriebler möglich sein. Die maximale Ladeleistung liegt je nach Akkugröße bei 145, 165 und 175 kW. Das soll die Füllung von zehn auf 80 Prozent in 25 bis 28 Minuten ermöglichen. An Wallboxen und sonstigen Wechselstrom-Zapfanlagen fließen maximal elf kW durch die Leitungen. Den WLTP-Verbrauch gibt Skoda mit 15,2 bis 16,6 kWh/100 km an.
Die Sprachassistentin Laura wird im Elroq dank ChatGPT-Integration bei ihrer Arbeit von künstlicher Intelligenz unterstützt, Skoda verspricht modernste Konnektivität und eine einfache Steuerung vieler Funktionen über die neu gestaltete MySkoda-App, etwa bei der Klimatisierung, beim Laden an der Wallbox oder bei der Berücksichtigung von Ladestopps bei der Routenplanung.
Die Phalanx an Assistenzsystemen ist lang, die jüngste Version des Travel Assist bedient sich großflächig an Schwarmdaten von Fahrzeugen aus dem VW-Konzern und bündelt Systeme wie adaptiven Spurhalteassistent, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, Stauassistent, Notfallassistent und Spurwechsel- und Ausparkassistent sowie Ausstiegswarner. Und wer so seine Schwierigkeiten mit dem Ein- und Ausparken hat, bekommt beim Elroq kompetente Unterstützung: Mit den Funktionen trainiertes Parken, ferngesteuertes Parken und ferngesteuertes trainiertes Parken lässt sich diese lästige Angelegenheit teilweise sogar von außerhalb des Fahrzeugs erledigen.
Konfiguriert werden können ab sofort der Elroq 50, der Elroq 85 (ab 43.900 Euro) und die üppig ausgestattete und kräftig herausgeputzte First Edition (ab 54.610 Euro), die auf dem Elroq 85 basiert und auf 2.025 Exemplare limitiert ist. Der Händlerstart ist für Ende Januar 2025 vorgesehen, die Auslieferungen starten dann im Lauf des ersten Quartals.