YouTube-Stars (6): albertoson – Der beatboxende Pastorensohn

Albert "Alberto" Bruhn / Trovato. Foto: Tube Agency GmbH
Albert "Alberto" Bruhn / Trovato. Foto: Tube Agency GmbH

Albert Martin Trovato hat ein bewegtes Leben hinter sich und war sogar einmal Kandidat bei „das Supertalent“. In Internetvideos tobt er sich aber lieber aus. Als „albertoson“ erreicht er auf YouTube mit Beatboxen und Comedy extreme Klickzahlen.

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Viele Künstler erfinden sich selbst immer wieder neu, legen sich Künstlernamen zu. Alberto Martin Trovato erging es ähnlich: Der Wikipedia-Eintrag über ihn behauptet, er habe in seinem Leben bereits drei unterschiedliche Namen getragen, das aber selten freiwillig. Alberto wurde als Calvin Odonkor in Texas geboren, kam als Kleinkind nach Hamburg und wurde in Albert Martin Odonkor umbenannt – im Internet kursiert das Gerücht, sein Geburtsname sei den deutschen Behörden „zu exotisch“ gewesen. Mit vier Jahren wurde er von einer Pastorenfamilie adoptiert und hieß danach Albert Martin Bruhn.

Der musikalische Albert begeisterte sich für Rapmusik. Und für das Beatboxen, also die Kunst, allein mit dem Mund Rhythmus und Instrumente nachzuahmen. Dieses Talent zeigte er auf YouTube und kam damit sogar ins Fernsehen: 2009 war Alberto Kandidat bei der RTL-Show „Das Supertalent“, zerrte sogar seinen Adoptivvater, den Pastor Lutz Bruhn auf die Bühne. Dauerhaft ins Fernsehen will Alberto jedoch nicht. Auf YouTube könne er machen, was er will. „Meine Idee geht ungefiltert ins Internet“, sagte er 2010 über die Vorteile eines YouTube-Kanals. Für die Fernsehbranche müsse er sich zwangsläufig verstellen, und das will er nicht.

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Video: Übers Auto springen „Hey Al!“ #1. In der Reihe „Hey Al!“ beantwortet Alberto Fragen seiner Zuschauer, die sie ihm entweder in YouTube-Kommentaren oder sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter stellen. In jedem dieser „Hey Al!“-Videos taucht ein Running Gag auf. Dieser Dauerwitz besteht darin, dass der Charakter „Al“ für sein Leben gern Chicken Wings isst und Videospiele auf der Konsole Playstation spielt. Am liebsten zeitgleich. Die Zuschauerfragen reichen von harmlos („Stimmt es eigentlich, dass du jetzt in Amerika wohnst?“) bis herausfordernd („Schaffst du es, über ein fahrendes Auto zu springen?“). Alberto antwortet teils ernst, teils mit Sketchen auf die Fragen.

Jetzt ist Alberto seit Jahren ein YouTube-Star und seine Videos wurden mehr als 175 Millionen Mal angeklickt. Das Beatboxen ist nur eine Facette seines Könnens. Er schlüpft in verschiedene Rollen, macht Comedy und interpretiert die beliebteste Familiensendung des deutschen Fernsehens neu: mit seiner Reihe „Wetten nicht“.

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Video: Eine Flasche Öl trinken. Ähnlich wie bei „Wetten, Dass..?“ sammelt Alberto bei YouTube Herausforderungen, die seine Zuschauer sich selbst stellen. Alberto entscheidet, ob er den Fans zutraut, ihre Wette zu gewinnen. Falls er falsch liegt, muss er seinen Wetteinsatz einlösen.

Hier hat ein junger Alberto-Fan namens Reginald gewettet, dass er 12 Joghurtschalen in 10 Sekunden übereinanderstapeln kann. Reginald hat es nicht geschafft, und so muss nun Alberto, der ganz auf seinen Schützling gesetzt hatte, als Wetteinsatz eine halbe Flasche Rapsöl austrinken. Alberto setzt mehrfach an, würgt – und bekommt nicht einmal einen Schluck Öl herunter. Vorsorglich war er für den Versuch in den Garten gegangen. Eine gute Idee, wie sich zeigt: Mehrere Schlücke Rapsöl wären sonst nicht in seinem Blumenbeet, sondern auf dem Wohnzimmerteppich gelandet.

Rund eine Million Abonnenten zeigen, dass der knapp zwei Meter große Mann mit den vielen Namen alles richtig gemacht hat. Übrigens: Trovato heißt er jetzt, weil er Anfang 2014 die TV-Detektivin Sharon Trovato geheiratet hat.

Von unserer Mitarbeiterin Anna Aridzanjan