Was ist Nachhaltigkeit

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ und seine Geschichte.

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Weltbekannt wurde der Begriff „nachhaltige Entwicklung“ durch die UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro. Er steht für ein Wirtschaftsmodell für Industrie- und Entwicklungsländer, das Wohlstand, Gerechtigkeit und Ökologie in Einklang bringen soll. „Der Raubbau am Planeten Erde muss gestoppt werden, damit unsere Kinder noch saubere Luft atmen können“, hieß es damals. Armutsbekämpfung und Umweltschutz sollten in Zukunft Hand in Hand gehen.

Heute sehen Umweltschützer die Gefahr, dass der im Deutschen sehr sperrige Begriff „Nachhaltigkeit“ zur Worthülse für Politiker und Industrie verkommt: ein grünes Deckmäntelchen für ein kapitalistisches Wirtschaftsmodell, das weiter auf Geiz und maßlose Gier setzt, anstatt den verschwenderischen Konsum- und Produktionsstil der Wohlhabenden zu hinterfragen.

Erstmals sprach die UN-Kommission für Umwelt und Entwicklung 1987 in ihrem Abschlussbericht von „nachhaltiger Entwicklung“. Den Vorsitz hatte damals die norwegische Politikerin Gro Harlem Brundtland. Die Nord-Süd-Kommission unter Altkanzler Willy Brandt (SPD) hatte aber bereits 1980 in ihrem Bericht an die UN unter dem Titel „Das Überleben sichern“ dem Modell der Nachhaltigkeit ähnelnde Ideen formuliert.