Mainz

Silvester wird in Mainz so laut und bunt wie nie zuvor

Silvester wird in Mainz so laut und bunt wie nie zuvor
Auf den Verpackungen steht, wie viel Gramm Pulver in den Raketen steckt. Darauf weisen Christoph Niederelz und Kornelia Jacobi hin. Foto: Harry Braun

Silvester wird in diesem Jahr in Mainz wahrscheinlich so laut und bunt wie selten zuvor. Denn die Europäische Union hat die Grenzwerte einheitlich auf 500 Gramm Explosivmasse festgelegt. Auch in den Mainzer Kaufhäusern liegen die kräftigeren Feuerwerkskörper auf den Ladentischen.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Mainz – Silvester wird in diesem Jahr in Mainz wahrscheinlich so laut und bunt wie selten zuvor. Denn die Europäische Union hat die Grenzwerte einheitlich auf 500 Gramm Explosivmasse festgelegt. In Deutschland waren bislang 200 Gramm erlaubt. Auch in den Mainzer Kaufhäusern liegen die kräftigeren Feuerwerkskörper auf den Ladentischen.

„Das ist super“, freut sich der 21-jährige Alexander aus Mainz auf das intensive Silvester-Erlebnis. „Je mehr Pulver du hast, desto mehr Spaß macht es. Die Effekte werden viel besser. Hast du bisher nur Farben in die Luft gefeuert, entstehen jetzt richtige Figuren am Himmel.“

Auf den Verkauf der Knall- und Leuchtkörper hat die EU-Richtlinie keine Auswirkungen, erläutert Christoph Niederelz, der Geschäftsführer des Kaufhofs in der Mainzer Schusterstraße. „Die Sicherheit hat wie immer Priorität.“

Kaufhof, 3. Stock. Von der Spielzeugabteilung geht es über einen Flur zu einer verschlossenen Feuerschutztür. Zwei Schilder weisen darauf hin, dass dahinter Hochexplosives lagert. „Alles ist genau vorgeschrieben und wird jedes Jahr vom Ordnungsamt kontrolliert“, betonen Christoph Niederelz und Kornelia Jacobi, die Leiterin der Spielzeugabteilung. Im Lager befinden sich fünf Feuerlöscher, auch in den anderen Räumen sind genügend vorhanden, versichern sie.

Sie schließen die Tür zum etwa 20 Quadratmeter großen Lagerraum auf. Betreten dürfen wir ihn nicht. Aus Sicherheitsgründen eben. Aber Jacobi holt ein paar Raketen, Böller und „Systemfeuerwerke“ hervor. Diese erfreuen sich seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Das „System“ hat einen Zünder, mit dem in kurzen Abständen Dutzende Böller hochgehen, die dann in etwa 50 oder 60 Meter Höhe krachen, zischen, leuchten.

Woher weiß man, was man kauft und wie laut es kracht? „Das steht auf den Verpackungen“, erläutert Jacobi. Sie zeigt eine Variante: „Ein Mal zünden, 73 Schuss in 45 Metern Höhe in 110 Sekunden – 40 Gramm Explosivmasse.“ Es empfiehlt sich also ein genauer Blick auf die Verpackungen.

„Wir machen das Silvester-Geschäft mit, aber wir setzen keine riesigen Mengen um“, betont Niederelz. Rund 100 Kilo Silvester-Artikel hat er im Lager, 50 Kilo sind auf der Verkaufstheke erlaubt. „Auch die Mitarbeiter im Kassenbereich im Erdgeschoss sind geschult worden“, berichtet der Geschäftsführer. Alle Jugendlichen im Grenzbereich von 18 Jahren müssen ihren Personalausweis zeigen, wenn sie Pyrotechnik kaufen wollen. „Das hat es noch nie Probleme gegeben.“ Denn den Jugendlichen sei ja bekannt, dass man die Sachen nicht bekommt, wenn man noch unter 18 ist.

Von unserem Redakteur Armin Thomas