Heidesheim

Schule zieht bald wieder weg

Anja Israel-Horváth freut sich über den guten Zuspruch für ihre Schule.
Anja Israel-Horváth freut sich über den guten Zuspruch für ihre Schule. Foto: Privat

Die Zeichen stehen auf Trennung. Spätestens zum Ende des Kalenderjahres 2014 will die Bilinguale Montessori Schule von Heidesheim nach Ingelheim umziehen. Zum Bedauern von Heidesheims Ortsbürgermeister Jens Lothar Hessel (CDU). Aber die Rotweinstadt sucht bereits mit Nachdruck nach einem Quartier.

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Heidesheim – Die Zeichen stehen auf Trennung. Spätestens zum Ende des Kalenderjahres 2014 will die Bilinguale Montessori Schule von Heidesheim nach Ingelheim umziehen. Zum Bedauern von Heidesheims Ortsbürgermeister Jens Lothar Hessel (CDU).

Dass die private Einrichtung, die von der „Montessori-Fördergemeinschaft Ingelheim“ getragen wird, ihre Entscheidung vielleicht revidiert, dafür sieht der Ortschef kaum eine Chance. „Die Schule suchte in Heidesheim von Anfang an eine vorübergehende Bleibe.“

Andererseits seien tatsächlich die Kapazitäten in Heidesheim begrenzt. „Die Schule wächst stetig, was ja sehr erfreulich ist“, so Hessel. Ein passendes Objekt gebe es in seiner Gemeinde aber nicht. „Das Mühlschulgebäude ist der Schule zu klein gewesen.“ Mit dem Angebot einer reformpädagogischen Schule wird sich Heidesheim also nicht schmücken können. „Es ist aber gut, dass die Gemeinde die Schule ein Stück weit begleitet hat“, sagte der Ortsbürgermeister, der der Einrichtung natürlich nur das Beste wünschte.

Im Gespräch mit der MRZ schilderte die Geschäftsführerin der Bilingualen Montessorischule, Anja Israel-Horváth, die Hintergründe für den Umzug, mit dem die Einrichtung gewissermaßen zu ihren Ursprüngen zurückkehrt. Man suche derzeit in der Stadt Ingelheim nach Objekten, in denen die Schule unterkommen könnte. In Betracht komme auch ein Neubau.

Auch seitens der Stadt Ingelheim gibt es den Wunsch, die Montessori-Schule zurückzuholen. Weil sie in das Profil der Stadt passe, so die Meinung an der Stadtspitze. Oberbürgermeister Ralf Claus (SPD) und Bürgermeisterin Eveline Breyer (CDU) waren gemeinsam mit Israel-Horváth in der Angelegenheit bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz (ADD) vorstellig. „Die ADD will eine Zeitperspektive sehen“ – also eine konkrete Standortzusage.

Claus: „Die Stadt unterstützt die Bestrebungen der Schule, den Schulstandort bis zum Schuljahr 2014/15 aus Heidesheim nach Ingelheim zu verlegen“. Den Zuspruch des Stadtrats glaubt die Geschäftsführerin ebenfalls sicher zu haben. Ihr Eindruck: „Ich denke, wir haben die Akzeptanz geschaffen.“ Es sei nicht mehr die Frage, ob die Schule nach Ingelheim ziehen werde, sondern wo sie dort eine Bleibe finde.

Als die Idee einer Montessori Schule 2008 in Ingelheim vorgestellt wurde, fanden rund 150 interessierte Eltern den Weg zum Info-Abend. Die gemeinsame Suche nach einer Bleibe in den Stadtgrenzen brachte damals aber noch kein Ergebnis. Deshalb wanderte die Schule aus und fand eine Bleibe im ehemaligen Verwaltungsgebäude von Edeka in Heidesheim.

Im ersten Schuljahr, 2009/10 startete die Grundschule mit allen Jahrgangsstufen. Jahrgangsgemischt. Das heißt mit allen 18 Kindern in einer Klasse. Im Jahr darauf kam die Realschule Plus. Die Schülerzahl wuchs auf insgesamt 70 Kinder an. Im aktuellen Schuljahr lernen 110 Schüler in je drei Klassen in der Grund- und der weiterführenden Schule. Israel-Horváth rechnet in der Endstufe des Ausbaus der verbundenen Grund- und Realschule Plus mit rund 400 Schülern.

Insgesamt 25 Lehrer und pädagogische Kräfte unterrichten nach den pädagogischen Grundsätzen Maria Montessoris. Das pädagogische Konzept befindet sich derzeit in der Anerkennungsphase, die im Sommer abgeschlossen sein sollte.

Gregor Starosczyk-Gerlach