Koblenz

Schneller surfen: Teile von Koblenz haben Chance aufs Tempo-Netz

Die Karte des Ausbaugebiets für das "Giganetz" der Telekom in Koblenz.
Die Karte des Ausbaugebiets für das "Giganetz" der Telekom in Koblenz. Foto: Telekom

Der Datenhunger wird größer: Die Internetnutzung der Bürger verlangt nach immer höheren Übertragungsraten. Doch das Dauersurfen und Herunterladen gigantischer Dateien wie etwa von Filmen bringt das bisherige Leitungsnetz an seine Grenzen – auch und gerade in Koblenz. Die Deutsche Telekom hat jetzt bei einem Infoabend in der Rhein-Mosel-Halle über den geplanten Ausbau des Glasfasernetzes informiert. Nicht alle Stadtteile können von dem Ausbau profitieren.

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Surfen mit bis zu 200 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) – das verspricht die Telekom all jenen, die künftig bereit sind, für die neue Technik zu zahlen. Diese ist nicht bundesweit verfügbar. Bisher wurde im Rahmen des von der Telefongesellschaft lancierten Pilotprojektes „Giganetz“ nur in 20 deutschen Städten die Voraussetzung für einen schnelleren Internetempfang geschaffen. Weil sich das Projekt offensichtlich erfolgreich entwickelt, soll es nun auf zehn weitere Städte ausgedehnt werden, darunter Koblenz. Die Entscheidung für die Stadt traf das Unternehmen laut Volker Ackermann, der das Projekt Glasfaserausbau in Koblenz leitet, wegen „einer konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister“.

Dennoch wird nicht das gesamte Stadtgebiet in den Genuss der neuen Internetverbindungen kommen: Das geplante Ausbaugebiet umfasst derzeit nur Teilbereiche in den Stadtteilen Moselweiß, Rauental, Goldgrube, Alt-, Innen- und Vorstadt, Oberwerth, Lützel, Metternich sowie Karthause (genaue Karte bei der Telekom einsehbar). Auch ist es zum jetzigen Zeitpunkt keineswegs sicher, dass der Ausbau in Koblenz überhaupt beginnt: Erst müssen sich nämlich noch genügend Immobilienbesitzer für die für sie kostenlose Baumaßnahme entscheiden. Die Chancen stehen allerdings sehr gut, erklärt die Telekom, da bisher schon 50 Prozent der Eigner im Ausbaugebiet ihre Erlaubnis erteilt hätten.

Für Hausbesitzer sei das Angebot eine Möglichkeit zur Wertsteigerung der Immobilie. Eine Baugenehmigung des Eigners an die Telekom verpflichte außerdem nicht dazu, auch eines ihrer Produkte, wie etwa eine Internetflatrate, zu kaufen. Zudem finde keine Bindung an das Unternehmen statt, sodass andere Telefongesellschaften jederzeit in den betreffenden Häusern Kabel verlegen dürfen. Wenn sich ein Mieter dann für den Abschluss eines Vertrages mit einem Glasfaseranschluss entscheidet, wird dieser meist in den Keller verlegte Anschluss nur noch mit der betreffenden Wohnung verbunden.

Bereits heute wird für die Verbindung der Telefongesellschaften mit dem Leitungsnetz hauptsächlich Glasfaser eingesetzt. Für die als „letzte Meile“ bezeichnete Strecke zwischen der Leitung unter der Straße und dem Hauptanschluss im Haus verwendete man aber bisher Kupferkabel. Diese sind nicht geeignet hohe Raten im Bereich von 200 Mbit/s zu erreichen. Nach dem Ausbau wird die neue Technik dann für Endkunden zu einem Preis zwischen 45 und 60 Euro, je nach Paket, erhältlich sein. Hinzu kommt ein neuer Router.

Trotzdem bedeutet eine Zustimmung eines Hausbesitzers keineswegs, dass das Haus dann auch tatsächlich an das Glasfasernetz angeschlossen wird: Diese Entscheidung wird die Telekom im Einzelfall treffen, so Volker Ackermann.
An der bisher teilweise mangelhaften Versorgungslage mit schnellen Anschlüssen in Koblenz wird sich vorerst sowieso nichts ändern: Wer bisher kein DSL hatte, wird es auch in Zukunft nur mit Schwierigkeiten bekommen.

Von unserem Mitarbeiter Michael Schiffner-Ritz