Diese Hitze

RZ-EINWURF: Die Erinnerung bleibt für immer

Diese Schmerzen. Was ist schlimmer? Und was ist schöner? Die Faszination des Ironman Hawaii ist für Außenstehende kaum nachzuvollziehen. Es ist auch schwer zu erklären, warum sich Menschen so etwas antun: 3,86 Kilometer durch den Pazifik kraulen, 180,2 Kilometer durch die Lavawüste radeln und obendrauf einen Marathon von 42,195 Kilometern unter sengender Sonne laufen.

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Hawaii zieht Triathleten an und schreckt Außenstehende zugleich ab. Es liegt in der Natur dieses Mythos, dass er polarisiert und seine Faszination so schwer zu beschreiben ist. Das Wunderbare, das Mythische, das Magische des Ironman Hawaii wird oft erst mit zeitlichem Abstand erkennbar.

Manche Sportler benötigen Wochen, um sich davon körperlich und psychisch zu erholen. Wenn sie nach der Tortur in der Lavawüste auf dem Alii Drive ins Ziel laufen, dann sind sie meist zu geschafft, um sich darüber zu freuen, was sie hinter sich gebracht haben. Es wird ihnen erst Tage später, manchmal Monate später bewusst – aber dann bleibt es für immer in der Erinnerung.

Mein eigener Start liegt nun sechs Jahre zurück – aber er ist so unvergesslich, als sei es gestern gewesen. Wer einmal auf Hawaii an den Start gehen durfte, will immer wieder dabei sein – das wäre auch für mich ein Traum. Alle Strapazen, alle Qualen, aller Verzicht wirken minimal im Vergleich zur Größe des einzigartigen Gefühls, einen Mythos aus der Innenansicht zu erleben. Wer auf dem Alii Drive ins Ziel läuft, gewinnt eine Emotion fürs Leben.

Unser Redakteur Volker Boch beendete den Ironman Hawaii im Jahr 2006 als 149. der Gesamtwertung in 9:31:03 Stunden.