Rechtsextremismus in Deutschland

Rechtsextremistische Organisationen in Deutschland hatten 2010 nach Schätzungen des Verfassungsschutzes etwa 25 000 Mitglieder. Davon wurden 9500 als gewaltbereit eingestuft – 500 mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt ist die rechtsextreme Szene zahlenmäßig kleiner geworden (2009: 26 600 Mitglieder).

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Rechtsextremistische Organisationen in Deutschland hatten 2010 nach Schätzungen des Verfassungsschutzes etwa 25 000 Mitglieder. Davon wurden 9500 als gewaltbereit eingestuft – 500 mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt ist die rechtsextreme Szene zahlenmäßig kleiner geworden (2009: 26 600 Mitglieder).

Die Polizei registrierte 2010 knapp 16 000 rechtsextremistische Straftaten, darunter etwa 750 Gewalttaten. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Straftaten um 15,2 Prozent.

Zum rechtsextremistischen Spektrum zählen zum großen Teil Neonazis sowie die Parteimitglieder von NPD und DVU. Geplant ist eine Fusion der Parteien mit ihren zusammen knapp 10 000 Mitgliedern.

Insgesamt gab es in Deutschland 2010 mehr als 200 rechtsextremistische Organisationen und Zusammenschlüsse. Im neonazistischen Spektrum sind die „Autonomen Nationalisten“ nach Behördenangaben die am schnellsten wachsende Strömung. Dabei besteht die Szene überwiegend aus regionalen sogenannten Kameradschaften mit losen Organisationsstrukturen und geringen Mitgliederzahlen, um so möglichen Vereinsverboten zu entgehen. Im September 2011 etwa wurde die rechtsextreme „Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige“ (HNG) verboten. Die HNG war mit rund 600 Mitgliedern der bundesweit größte Neonaziverein.