Nature One: Technofete unterm LED-Mond

Festivaleuphorie unterm Lichterzelt: Bei der Nature One gehen Musik und Veranstaltungstechnik eine Symbiose ein. Nun steht die 17. Auflage des Festivals für elektronische Musik bevor: Vom 5. bis zum 7. August wird auf der früheren Raketenbasis Pydna bei Kastellaun gefeiert. 
Foto: I-Motion
Festivaleuphorie unterm Lichterzelt: Bei der Nature One gehen Musik und Veranstaltungstechnik eine Symbiose ein. Nun steht die 17. Auflage des Festivals für elektronische Musik bevor: Vom 5. bis zum 7. August wird auf der früheren Raketenbasis Pydna bei Kastellaun gefeiert. Foto: I-Motion

Kastellaun – Auf den ersten Blick wollen die beiden Begrifflichkeiten nicht recht zusammenpassen: „Technofestival“ und „Tradition“. Der erste klingt hypermodern, wild und schrill, der zweite betulich und gemütlich. Und doch hat Nik Schär Recht, wenn er sagt: „Die Nature One hat schon eine beachtliche Tradition.“ Der Geschäftsführer der Koblenzer Veranstaltungsagentur I-Motion spricht von der 17. Auflage des Mega-Raves im Hunsrück. Und er ist stolz: „Es gibt nicht viele große Musikfestivals, die schon so lange so erfolgreich sind.“

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Von unserem Redakteur Tim Kosmetschke

Kastellaun – Auf den ersten Blick wollen die beiden Begrifflichkeiten nicht recht zusammenpassen: „Technofestival“ und „Tradition“. Der erste klingt hypermodern, wild und schrill, der zweite betulich und gemütlich. Und doch hat Nik Schär Recht, wenn er sagt: „Die Nature One hat schon eine beachtliche Tradition.“ Der Geschäftsführer der Koblenzer Veranstaltungsagentur I-Motion spricht von der 17. Auflage des Mega-Raves im Hunsrück. Und er ist stolz: „Es gibt nicht viele große Musikfestivals, die schon so lange so erfolgreich sind.“

Vom 5. bis zum 7. August wollen Schär und seine Mitstreiter weiterschreiben an der Erfolgsgeschichte Nature One. Dann werden wieder um die 50 000 vorwiegend junge Leute (Durchschnittsalter: 22,5 Jahre) aus Deutschland und halb Europa in den Hunsrück kommen und die Ex-Raketenbasis Pydna bei Kastellaun in eine friedliche, bunte Tanzfläche verwandeln.

Fällt der Besucherrekord?

Seit 1995 ist die Nature One im Grunde immer weiter gewachsen. 2009 stellte sie ihren eigenen Rekord auf und lockte 61 000 Besucher an. Schär würde gern daran anknüpfen, doch mit Zahlen allein ist der Erfolg kaum zu messen. „Wir wollen, dass es eine runde, schöne Party ist, bei der sich alle Besucher gegenseitig respektieren und miteinander fröhlich sind.“

Deshalb wird das Konzept auch Jahr für Jahr weitergeschrieben, Details mögen sich ändern, in diesem Jahr beispielsweise der Aufbau: der Century Circus rückt aus der Mitte heraus. Auch kommen immer mal neue Klubs hinzu, andere machen eine Pause. Doch die Rechnung bleibt im Kern dieselbe: Pydna plus viele Leute plus bekannte DJs plus modernste Technik gleich gigantische Party.

Wie stellt sich Nik Schär eine Weiterentwicklung vor? „Wenn etwas verdammt gut ist, fällt es schwer, sich vorzustellen, wie es noch besser werden könnt“, meint der Schweizer selbstbewusst. Es geht um den Besucher, er wird bei allen Überlegungen stets in den Mittelpunkt gestellt, sagt Schär. Und der Gast soll hier eben einiges erleben können. Modernste Techniksystem etwa, irre Lichtinstallationen: Über der Haupttanzfläche wird in diesem Jahr eine gigantische LED-Kugel blinken – die Technovariante des Monds.

Und darunter sowie auf den übrigen Tanzflächen und in den 19 Klubs sorgen 300 Künstler aus 25 Ländern aus. Oliver Vordemvenne ist für das Programm verantwortlich, auch er sorgt für eine Kombination aus Tradition und Erneuerung. Für die Tradition zuständig ist etwa Paul van Dyk – der Star-DJ aus Berlin legt zum zehnten Mal in Folge bei der Nature One auf. Sven Väth, einer der Techno-Veteranen Deutschlands, feiert seinen 30. DJ-Geburtstag auf der Pydna. Auch Sander van Doorn, ATB, Adam Beyer, die Turntablerocker, Tom Novy und Kai Tracid zählen zu den arrivierten Kräften. „47 Prozent der Künstler sind zum ersten Mal bei einer Nature One“, belegt Vordemvenne die stetige Erneuerung, zu der auch gehört, dass das Festival immer auch neue Trends und Stars von morgen präsentieren will. „GTronic aus Antwerpen, Arty aus Russland, Fritz Kalkbrenner aus Berlin oder auch Laserkraft 3D aus Ludwigshafen und Mannheim – das sind aufstrebende Musiker, von denen wir noch viel hören werden“, sagt Oliver Vordemvenne.

2500 Mitarbeiter auf der Pydna

Nature One ist längst eine bestens funktionierende, rund laufende Partymaschine. Bis zu 2500 Mitarbeiter sorgen am Veranstaltungswochenende dafür, dass sie stets in Schwung bleibt, gesteuert von 20 festen I-Motion-Leuten.

Nik Schär blickt derweil schon mal voraus: „Wir schauen schon manchmal auf das 20. Festival. Klar, da wird es etwas Besonderes geben – was genau wissen wir noch nicht. Denn jetzt geht es erstmal um die 17. Nature One.“ Tradition verpflichtet eben.