Rheinland-Pfalz

Nachfrage im Land steigt weiter

Auch in der Region steigt die Nachfrage nach den Bildungspaketen drastisch an. Ein Rundumblick auf die Kreise.

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Rheinland-Pfalz – Auch in der Region steigt die Nachfrage nach den Bildungspaketen drastisch an. Ein Rundumblick auf die Kreise:

Im Kreis Bad Kreuznach haben 5300 Kinder Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket. Bis heute haben laut Bad Kreuznacher Kreisverwaltung 3060 Kinder auch entsprechende Anträge gestellt. Das sind 58 Prozent. Sozialdezernent Hans-Dirk Nies ist mit dieser Quote sehr zufrieden und zeigte sich überrascht, dass dies trotz des großen Aufwands so gut angenommen wird. Insgesamt sind beim Jobcenter Bad Kreuznach fünf bis sieben Mitarbeiter nur mit den Anträgen zum Bildungs- und Teilhabepaket beschäftigt. 7054 Einzelanträge wurden gestellt, 66,88 Prozent sind bereits entschieden. Das größte Interesse besteht an Mittagessen (2360 Anträge), Mitgliedschaft im Verein oder Musikunterricht (1961 Anträge).

Die Behörden im Rhein-Lahn-Kreis bestätigen die Steigerung bei den Antragszahlen: Der vom Landkreistag ermittelte Anteil von jetzt 49 Prozent Antragstellern bei den Wohngeld- und Kinderzuschlagsbeziehern ist auch für den Rhein-Lahn-Kreis realistisch, teilt die Kreisverwaltung mit. Damit ist ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen: Im Juni lag der Anteil noch bei 34 Prozent. Insgesamt sieben unterschiedliche Leistungen und fortbestehende Unklarheiten bei den rechtlichen Rahmenbedingungen machten den Sachbearbeitern allerdings das Leben schwer, so die Kreisverwaltung. Auch unter den Hartz-IV- und Sozialgeld-Empfängern im Kreis seien immer mehr Antragsteller, heißt es aus dem zuständigen Jobcenter: Von den 2579 Berechtigten, die vom Jobcenter betreut werden, haben jetzt 1650 Anträge gestellt.

Die Nachfrage nach Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets geht in Koblenz ebenso klar nach oben. 5168 Kinder gab es zum Stichtag 15. Oktober 2011 insgesamt, die anspruchsberechtigt waren. Für 1592 Kinder wurde mindestens ein Antrag gestellt. 2420 Leistungen wurden beantragt, 516 Anträge drehten sich um Ausflüge und Klassenfahrten, 852 um Mittagsverpflegung und 438 um persönlichen Schulbedarf. Tendenz: steigend. Die Verwaltung plant für die Zukunft weitere Informationsveranstaltungen.

Im Kreis Neuwied gibt es rund 6000 Anspruchsberechtigte. Davon haben bisher 2707 einen Antrag gestellt. 2188 Anträge davon haben Stadt- und Kreisverwaltung bis jetzt bearbeitet. Im Mai waren es noch 160 Anträge, im Juli lag die Zahl dann schon bei insgesamt 2200.

Die Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket werden im Kreis Ahrweiler nach Auskunft der Kreisverwaltung gut in Anspruch genommen. Es gibt rund 3000 berechtigte Kinder im Kreis und 2500 Anträge, die abgegeben wurden, wobei darin auch Mehrfachleistungen enthalten sind, sodass die Summe der Anträge nicht mit der Zahl der Kinder gleichzusetzen ist, die davon profitieren. Die Kreisverwaltung hat 85 Prozent der gültigen Anträge abschließend bearbeitet. „Das ist eine sehr hohe Quote, die sich nur durch starken Personaleinsatz und engagierte Mitarbeiterinnen erreichen lässt“, sagt der Sprecher der Kreisverwaltung, Jürgen Kempenich.

Etwa 3000 Kinder und Jugendliche haben derweil im Kreis Altenkirchen Anspruch auf Leistungen aus dem Teilhabepaket. Nach schleppendem Start sind etwa 2000 Anträge eingegangen. Hinzu kommen Befreiung von Schulbuskosten, die statistisch nicht separat erfasst werden, sowie die 100 Euro für Schulbedarf im Jahr, die an Hartz-IV-Empfänger ohne Antrag ausgezahlt werden. Bei den Leistungen, die nur auf Antrag gezahlt werden, besteht das größte Interesse am preiswerten Mittagessen in Schulen und Kindergärten, hierauf bezogen sich rund 30 Prozent der Ersuchen. Den zweiten Rang nimmt die Kostenübernahme für Schulausflüge ein – vermutlich weil die Summe auf einfachen Nachweis wie Mitteilung des Klassenlehrers ausgezahlt wird. Nicht einmal 10 Prozent der Antragsteller wollten, dass Beiträge und Gebühren für Sportverein oder Musikschule übernommen werden, und nur eine geringe Zahl von Eltern hat die Übernahme von Nachhilfestunden beantragt.