Koblenz

Mit dem Zug ins Koblenzer Stadtzentrum

Mit dem Zug ins Koblenzer Stadtzentrum
Einen Tag vor der Eröffnung der Bundesgartenschau in Koblenz hat gestern der Schienenhaltepunkt Stadtmitte in Koblenz seinen Betrieb aufgenommen. Foto: Thomas Frey

Um 11.40 Uhr setzte der Schnitt durch ein rotes Band symbolisch den Schlusspunkt unter Jahrzehnte währende Debatten: Der Schienenhaltepunkt Mitte in Koblenz wurde am Donnerstag offiziell freigegeben. Künftig werden damit täglich 135 bis 146 Züge Reisende gleich hinter dem Löhr-Center absetzten und aufnehmen.

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Von unserem Redakteur Ingo Schneider

Koblenz – Um 11.40 Uhr setzte der Schnitt durch ein rotes Band symbolisch den Schlusspunkt unter Jahrzehnte währende Debatten: Der Schienenhaltepunkt Mitte in Koblenz wurde am Donnerstag offiziell freigegeben. Künftig werden damit täglich 135 bis 146 Züge Reisende gleich hinter dem Löhr-Center absetzten und aufnehmen.

„Das ist nur die Vorpremiere“, sagte Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig am Donnerstag bei der Einweihung – mit Blick auf den Buga-Start heute. Koblenz habe sich bereits kräftig verwandelt. Jetzt gelte es, den Ärger über die Vorgeschichte hinten anzustellen und die Chancen des neuen Haltepunkts zu erkennen. Die Vorgeschichte meint: die Kostenexplosion auf letztlich 17,5 Millionen Euro. Die Chancen dagegen? „Der Haltepunkt hat eine große Bedeutung für die infrastrukturelle Erschließung der Stadt“, meinte der OB. Er helfe dabei, die Stadt als Einkaufsstadt zu profilieren.

Dr. Lothar Kaufmann bekräftigte das. Der Abteilungsleiter im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium sieht im City-Halt einen wichtigen Mosaikstein auf dem Weg zu einem noch attraktiveren ÖPNV-Angebot im Land. Rheinland-Pfalz bewege sich da ohnehin auf einem guten Weg – die Nachfrage sei zuletzt um 100 Prozent gestiegen. Zwar ist der Schienenhaltepunkt Teil des Buga-Etats. Doch dass dieser kein Projekt nur für die Gartenschau sei, stellte Kaufmann ganz klar. „Das ist eine langfristige Investition.“

Und als solche übernahm Udo Wagner die Anlage als „Hausherr“ für die Bahn. Und das mit Freude, wie der Konzernbevollmächtigte für Rheinland-Pfalz und das Saarland betonte. Vor 30 Jahren habe es die ersten Überlegungen für den Haltepunkt gegeben. „Das Werk ist gelungen“, stellte Wagner jetzt fest.

Und es läutet eine neue Ära in Koblenz ein – davon zeigte sich Susanne Kosinsky, Regionalbereichsleiterin DB Station und Service AG, überzeugt. Ambitioniert sei das Projekt gewesen. Das Resultat besteche jetzt vor allem durch die Nähe zur Innenstadt.

Diese nutzen gestern zahlreiche Besucher des Festakts: Sie wollten sich ein eigenes Bild von der Neuerung in der Stadtmitte machen. Darunter auch Alt-OB Eberhard Schulte-Wissermann, der sich stets für den City-Halt stark gemacht hatte und sich den historischen Moment nicht entgehen lassen wollte. Auch Stephan Pauly, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Mosel, freute sich über „einen großen Tag für den ÖPNV“. Die Ausführung des Baus sei qualitativ hochwertig – und an Kleinigkeiten wolle er an einem solchen Tag nicht herummäkeln.

Wie gut der neue Haltepunkt angenommen wird, wird sich jetzt zeigen. Seine erste große Bewährungsprobe hat er heute – wenn die ersten Buga-Besucher anreisen.