Mein Reise-Tipp: Bitte Respekt für die Pauschalreise mit dem Zug

Ich bin vermutlich einer der schlechtesten Zugfahrer in diesem Land. Niemals pünktlich am Bahnhof, entweder zu spät oder eine quälende halbe Stunde zu früh, ich wage es niemals, ohne Reservierung zu reisen, selbst bei kurzen Strecken, schlicht aus der Angst davor, dass mich Zugreisende mit Reservierungen von einem ggf. reservierten Platz zum nächsten schicken.

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Von unserem Redakteur Dietmar Telser

Ich stand sogar schon einmal die halbe Fahrt, trotz Reservierung, weil es mir unangenehm war, jemandem darauf hinzuweisen, dass ich ggf. reserviert hatte. Ich überprüfe stets die Zugnummer, wenn der Zug einfährt (als wären jemals zwei Züge zur selben Zeit am selben Gleis abgefahren), ich kann mir selten merken, in welchem Teil des Wagens ich meinen Koffer abgestellt habe (dabei gibt es nur vorn oder hinten). Und bei der Ankunft gehöre ich zu denen, die beim Einfahren des Zuges schon seit zehn Minuten an der Tür warten.

Ich bin froh, dass mich Freunde beim Zugfahren nicht sehen, es wäre ihnen so unangenehm, sie könnten mir nie mehr in die Augen schauen. Ich und Zugfahren, das ist eine schwierige Beziehung. Daran sollte man denken, wenn jemand bei der Bezeichnung „Pauschalreise mit dem Zug“ überheblich grinst. Pauschalreise im Zug, ich weiß, das klingt skurril für die Globetrotter da draußen in der weiten Welt, aber es gibt Leute, für die kann so etwas ziemlich praktisch sein.

E-Mail an den Autor: dietmar.telser@rhein-zeitung.net