Mein Reise-Tipp: Auf eine Zigarette mit dem Herzog von Jordanien

Wie er da so sitzt auf seiner Terrasse über den Dächern von Amman, die Marlboro lässig zwischen Zeige- und Mittelfinger geklemmt – man könnte meinen, Mamdouh Bisharat ist so etwas wie der Helmut Schmidt Jordaniens. Altersweise, heiser-hüstelnde Stimme. Und er hat sie alle getroffen, der einzige Herzog von Jordanien: die Genschers, die großen Staatsmänner. Er, der Jugendfreund des 1999 gestorbenen König Hussein von Jordanien, der ihm den Titel des Duke verlieh.

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Von unserem Redakteur Christian Kunst

Allein, der knapp 80 Jahre alte Mann – um sein tatsächliches Alter macht er ein Geheimnis – ist längst nicht so schnodderig wie Schmidt es war. Der Duke liebt die offene Konversation, das Flanieren und Parlieren in seinem Elternhaus, einer Villa in Amman. Er nennt den Ort, wo er Künstler, Politiker, Menschen mit Ideen empfängt „Duke's Diwan“.

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Bisharat hat sein Vermögen mit landwirtschaftlichen Betrieben im fruchtbaren Norden Jordaniens gemacht. Und jetzt gibt er seiner Heimat etwas zurück – als still agierender Mäzen. Das alte Hauptpostamt etwa hat er 2001 übernommen, das alte Gebäude vor dem Zerfall und Abriss gerettet.

Heute heißt es „Diwan“. Wer Jordaniens Seele verstehen will, der sollte in Amman nach dem Duke fragen. Ihn zu treffen, ist ein Genuss. Und manchmal legt er dann sogar Musik von Franz Schubert auf. Über den Dächern Ammans.