Marcus Schwarze zum neuen Tablet-PC von Microsoft

Das interessanteste Detail am Surface, dem neuen iPad-Konkurrenten von Microsoft, ist weniger die Technik des Flach-PCs, sondern seine Hülle. In der dünnen Klappe zum Bedecken der Oberfläche des neuen Tablet-Rechners hat der Konzern eine Tastatur untergebracht.Endlich lässt sich ein Tablet-PC auch ertasten.

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Das interessanteste Detail am Surface, dem neuen iPad-Konkurrenten von Microsoft, ist weniger die Technik des Flach-PCs, sondern seine Hülle. In der dünnen Klappe zum Bedecken der Oberfläche des neuen Tablet-Rechners hat der Konzern eine Tastatur untergebracht. Die ist in einer der beiden vorgestellten Versionen augenscheinlich so flach, dass der Nutzer fast wie auf einem flexiblen Stück Pappe tippt – nennen wir es Tastatürchen statt Tastatur.

Solch ein Eingabemedium suchte man auch im Jahr drei der iPad-Revolution bisher vergebens. Keiner der vielen Fremdhersteller hat es bisher geschafft, eine ordentliche Tastatur aus mehr als Plastik samt Verstauungsmöglichkeit am Gerät anzubieten. Apples eigenes Modell ist zwar wertig verbaut, aber ein zusätzliches Gerät. Der beim iPad eingebauten Bildschirmtastatur fehlt für lange Texte etwas sehr Wichtiges, nämlich eine Haptik – also etwas Erfühlbares. Tasten müssen sprichwörtlich ertastbar sein. Das sind sie auf der Glasoberfläche des iPads aber nicht.

Insofern weist das „Touch Cover“, der berührungssensitive Deckel beim Surface, in einem Detail den Weg. Die Hersteller herkömmlicher Klapprechner werden sich an diesem Konzept von Microsoft ein Beispiel nehmen müssen. Wenn das Gerät hält, was die Bilder und Videos versprechen, dann ist Microsoft tatsächlich ein Coup gelungen.

In anderen Details ist dagegen fraglich, ob es das Surface mit dem iPad aufnehmen kann. Gibt es garantiert keine lästigen Lüftergeräusche? Wie lang hält der Akku, was kostet das Gerät? Und wie ist die Bildschirmdarstellung? Zu diesen Fragen hat Microsoft erstaunlich wenig gesagt. Man fühlte sich an das einst ähnlich geheimnisvoll vorgestellte WePad erinnert. Und ein weiteres Problem wird Microsoft nicht schnell lösen können: Herkömmliche Windows-Programme laufen auf dem Flachrechner ebenso wenig wie Apple-Apps. Die Programme müssen neu geschrieben und gekauft werden. Aber dafür zumindest scheint die Tastatur ganz angenehm zu sein.

E-Mail an: marcus.schwarze@rhein-zeitung.net