Kostenlose Koran-Exemplare – Kirche verweist auf Religionsfreiheit

Koran
Nach Medienberichten wollen radikalislamistische Salafisten kostenlos 25 Millionen Koran-Exemplare an Nichtmuslime abgeben. Foto: Frank May/Symbolbild

Mainz/Frankfurt/Darmstadt – Gegen das kostenlose Verteilen von Bibel- oder Koranexemplaren hat die Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) grundsätzlich keine Bedenken – solange eine seriöse Gruppierung dahinter steht. Die als radikal islamisch eingestuften Salafisten wollen an diesem Samstag (14.4.) in Rheinland-Pfalz unter anderem in Mainz und Ludwigshafen Stände aufbauen.

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Frankfurt/Main/Darmstadt (dpa) – Gegen das kostenlose Verteilen von Bibel- oder Koranexemplaren hat die Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) grundsätzlich keine Bedenken. «Wir leben in einem Staat, in dem Religionsfreiheit garantiert ist», sagte EKHN-Sprecher Stephan Krebs am Freitag in Darmstadt. Es komme aber darauf an, ob eine seriöse Gruppierung hinter einer solchen Aktion stehe. Ob dies bei den Salafisten der Fall sei, müsse der Verfassungsschutz entscheiden.

Die als radikal islamisch eingestufte Bewegung will an diesem Samstag (14.4.) in deutschen Fußgängerzonen wieder kostenlose Koran-Exemplare verteilen. Auch in Hessen sind in Offenbach, Kassel, Fulda und Wiesbaden Infostände geplant, in Rheinland-Pfalz sollen Stände unter anderem in Mainz und Ludwigshafen stehen.

Die Aktion wird kritisiert, weil extremistische Umtriebe befürchtet werden. Der Salafismus ist nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes ein Sammelbecken für gewaltbereite Islamisten.

Krebs verwies auf große Unterschiede zwischen den gedruckten Fassungen von Koran und Bibel. Für Christen zähle vor allem der Inhalt der Bibel, nicht das Papier. Dies sei im Islam anders, wo jedes Koran-Exemplar eine extrem große Bedeutung habe. Die Bibel etwa könne problemlos auf den Boden gelegt werden. «Das ist für Muslime völlig undenkbar», sagte der EKHN-Sprecher. «Das sollten die Leute wissen, die das annehmen.»