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Kommentar von Christian Kunst: Eine Steilvorlage für den ruchlosen Pokerspieler im Weißen Haus

Seit Mittwochmorgen sollte wirklich allen klar geworden sein, dass Donald Trump kein Betriebsunfall der amerikanischen Geschichte ist. Wie auch immer diese wohl dramatischste Präsidentschaftswahl aller Zeiten ausgehen sollte, zwei Dinge dürften feststehen: Erstens hat die schon lange vor Trump schwelende, ganze Familien trennende Polarisierung der US-Gesellschaft einen Mann ins Weiße Haus gebracht, der nicht mehr davor zurückschreckt, die altehrwürdige Demokratie in ihren Grundfesten zu erschüttern. Trumps Angriffe auf das Wahlrecht von Millionen Amerikanern sind nicht die Äußerungen eines Präsidenten mit Anstand und Moral, sondern die eines ruchlosen Pokerspielers, der selbst im Angesicht eines möglichen erneuten Triumphes aufs Ganze geht. Dass Trump dies tut, verwundert nicht, dennoch muss es jeden Demokraten verstören.

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Zweitens bleibt festzuhalten, dass auch nach vier Jahren Erfahrung mit Trump erneut viele Millionen Amerikaner dem Republikaner ihr Vertrauen geschenkt haben. Man kann darüber ungläubig den Kopf schütteln und Trumps Wähler als Dummköpfe und unbelehrbare Rassisten abstempeln, wie dies seit 2016 gerade in Deutschland immer wieder gern getan wird. Doch ...