Kinostart „Der unglaubliche Burt Wonderstone“

Burt Wonderstone, gespielt von Steve Carell, ist Magier in Las Vegas und alles andere als zauberhaft.
Burt Wonderstone, gespielt von Steve Carell, ist Magier in Las Vegas und alles andere als zauberhaft. Foto: DPA

Der schöne Schein des Showgeschäfts trügt. Hinter den Kulissen ist's dreckig. Die altbekannte Botschaft wird im Hollywoodfilm „Der unglaubliche Burt Wonderstone“ von Regisseur Don Scardino zum wiederholten Mal verkündet. Schauspielstars wie Steve Carell, Steve Buscemi, Olivia Wilde, Alan Arkin, Jim Carrey und dazu der Deutsche Michael „Bully“ Herbig in einer Kleinstrolle versprechen ein Vergnügen.

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Der schöne Schein des Showgeschäfts trügt. Hinter den Kulissen ist's dreckig. Die altbekannte Botschaft wird im Hollywoodfilm „Der unglaubliche Burt Wonderstone“ von Regisseur Don Scardino zum wiederholten Mal verkündet. Schauspielstars wie Steve Carell, Steve Buscemi, Olivia Wilde, Alan Arkin, Jim Carrey und dazu der Deutsche Michael „Bully“ Herbig in einer Kleinstrolle versprechen ein Vergnügen.

Michael „Bully“ Herbig (links) hat als Magier Lucius Belvedere einige kleinere Szenen in dem Hollywoodstreifen.
Michael „Bully“ Herbig (links) hat als Magier Lucius Belvedere einige kleinere Szenen in dem Hollywoodstreifen.
Foto: DPA

Doch das Versprechen wird kaum eingelöst. Steve Carell, stärker geschminkt als sämtliche weibliche Mitwirkende zusammen, stolziert als Ekel von Mann durch die Geschichte. Er spielt den egozentrischen Burt, der seit Jugendtagen mit Freund Anton (Steve Buscemi) gemeinsam als Magierduo auftritt. Schon viele Jahre haben sie in Las Vegas eine erfolgreiche Show.

Doch die Zwei verirren sich in Routine. Dazu klaut ihnen der auf Brutalität und Horror setzende Straßenzauberer Steve (Jim Carrey) das Publikum. Ein Neustart ist vonnöten. Absolut von sich selbst überzeugt, ist Burt jedoch nicht in der Lage, noch einmal von vorn anzufangen. Er verprellt Anton, Kollegin Jane (Olivia Wilde) und viele andere mit seinem Hochmut. Der kommt bekanntlich immer vor dem Fall. Und Burt fällt tief. So tief, dass er sich als Alleinunterhalter in einem Seniorenheim verdingt. Dort allerdings bekommt er eine Chance.

Denn zu den Heimbewohnern gehört der einstige Magier-Superstar Rance (Alan Arkin). Aber auch der zweifelt, ob Burt seine Dummheit und Arroganz ablegen kann. Der bisher vor allem im USFernsehen erfolgreiche Regisseur Don Scardino und seine Drehbuchautoren hatten möglicherweise eine Satire auf die Schattenseiten des Showgeschäfts im Sinn. Aber die von ihnen servierten Gags und die Story sind zu simpel und die Inszenierung zu grobschlächtig. Das reicht gerade mal zu einer müden Nummernrevue mit Humor auf Sparflamme.

Drum kommt über weite Strecken vor allem eins auf: Langeweile. Da hilft auch Michael „Bully“ Herbig kaum, den man hinter einem Riesenschnauzer erkennt. Der deutsche Schauspieler stellt in nicht mal einer Handvoll kurzer Szenen mit wenigen Dialogzeilen einen Magier dar, der laufend von seinen Raubkatzen verletzt wird.

Doch sein Auftritt ist ebenfalls verblüffend pointenfrei. Das Finale ist dann auch typisch für das etwas misslungene Gemisch aus flachem Humor und zahnloser Attacke wider das Showgeschäft. Wäre die Handlung bis dahin konsequent kritisch und urkomisch überhöht, könnte das Ende eine scharfe Satire krönen. Weil „Der unglaubliche Burt Wonderstone“ jedoch zu unentschieden und nicht gerade geistreich ist, reicht es gerade mal zu faulem Budenzauber.

„Der unglaubliche Burt Wonderstone“

(frei ab 6 Jahren, 100 Min.)

Von Peter Claus