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Keine einzige Wunde ist geheilt: Ein Kommentar von Malte Glotz zum Urteil

Recht und Gerechtigkeit – im Idealfall bringt ein Urteil beides zusammen. Allzu oft aber ist beides gar nicht zusammen zu bringen; so wohl auch in diesem Fall. Nach einer blutigen Tat wie jener von Heiligabend vergangenen Jahres kann es kein Urteil geben, das den Hinterbliebenen – Kindern, Partnerin, Kollegen, Freunden – auch nur irgend eine Art von Befreiung geben kann.

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Allein einen Teil zum Verständnis kann ein Prozess beitragen – durch Versachlichung, durch genaue Betrachtung beider Seiten, Opfer wie Täter. An diesem Anspruch ist dieser Prozess gescheitert. Waren zu Beginn im Frühsommer vor allem Trauer und Verzweiflung zu spüren, so waren es am Ende Wut und Verachtung. Daran hatten beide Seiten ...