Berlin

Hintergrund: Umweltgipfel mit Licht und Schatten

Bereits die erste Weltklimakonferenz von 1979 bezeichnete den Klimawandel als ein vordringlich zu lösendes Problem. Bei den Folgekonferenzen gab es Meilensteine, aber auch viel Leerlauf. Auch für Cancún wird kein umfassendes neues Klimaabkommen erwartet.

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Berlin – Bereits die erste Weltklimakonferenz von 1979 bezeichnete den Klimawandel als ein vordringlich zu lösendes Problem. Bei den Folgekonferenzen gab es Meilensteine, aber auch viel Leerlauf. Auch für Cancún wird kein umfassendes neues Klimaabkommen erwartet.

RIO DE JANEIRO 1992: Die Staaten vereinbarten, den Ausstoß der Treibhausgase so zu begrenzen, dass sich „die Ökosysteme auf natürliche Weise den Klimaänderungen anpassen können“ und „die Nahrungsmittelerzeugung nicht bedroht wird“. Aus Sicht von Klimaforschern kann dieses Ziel erreicht werden, wenn die mittlere globale Temperatur nicht stärker als zwei Grad Celsius über den Wert vor der Industrialisierung im 19. Jahrhundert steigt. Rund 190 Staaten haben die Klimarahmenkonvention (UNFCCC) ratifiziert, darunter auch die USA.

KYOTO 1997: Das Protokoll von Kyoto gilt als erster konkreter Schritt, um die Ziele der Rio-Konvention umzusetzen. Die Industriestaaten verpflichteten sich im japanischen Kyoto, den Ausstoß der wichtigsten Treibhausgase bis 2012 um mindestens 5 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Die Entwicklungsländer erhielten damals noch keine Auflagen. Die USA sind dem Protokoll nicht beigetreten.

POSEN 2008: Das Treffen mit Vertretern aus rund 190 Staaten endet ohne Verständigung darüber, inwieweit die bisherigen Mittel für einen Fonds für ärmere Länder zur Anpassung an den Klimawandel aufgestockt werden. Die Industrieländer können sich nicht darauf einigen, die Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen bis 2020 um 25 bis 40 Prozent konkret festzuschreiben.

KOPENHAGEN 2009: Da die erste Phase des Kyoto-Protokolls 2012 endet, sollte rechtzeitig ein neues Abkommen vereinbart werden. In diesem Punkt scheiterte die Konferenz. Ergebnis des Gipfels mit streckenweise chaotischen Verhandlungen ist ein umstrittener Minimalkonsens. Die Delegierten der 193 Länder erkennen eine unverbindliche Übereinkunft mit vagen Zielen an. So wird eine deutliche Senkung des Treibhausgasausstoßes als erforderlich bezeichnet, ohne konkrete Schritte zu nennen. dpa