Für Vereine bleibt die Halle günstiger

Nieder-Olm. Die Gebühren für die Ludwig-Eckes Festhalle ändern sich. Der Stadtrat verabschiedete die neue Nutzungsordnung am Ende einstimmig. Davor gab es aber eine heftige Auseinandersetzung.

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Denn die CDU wollte zunächst nicht mitstimmen. „Gute Ansätze“, sah Fraktionschef Gerhard Lenzen zwar in der Ordnung. Aber speziell im Hinblick auf die Vereine war einiges in seinen Augen nicht nachvollziehbar.

Aber der Reihe nach. Da die Nebenkosten steigen, mussten die Gebühren sowieso angepasst werden. So steigt die Nebenkostenpauschale von 107 auf 130 Euro. Die Miete hat die Stadt aber jetzt so gestaffelt, dass die Kosten unterm Strich in etwa gleich bleiben. Die Vereine müssen für die ganze Halle 17 Euro mehr zahlen pro Tag. Der Pächter des Restaurants zum Beispiel 17 Euro weniger. Das rührt aber alleine daher, dass er keine Mehrwertsteuer mehr abführen muss. Für die Stadtkasse bleiben dagegen etwa 40 Euro mehr hängen.

Dies fand auch die Zustimmung der Christdemokraten. Deren Kritik machte sich an anderen Dingen fest. So wurde etwa der Passus verändert, in dem festgelegt wird, welche Vereine als Nieder-Olmer gelten und günstiger in die Halle dürfen. Bisher reichte es, dass der Vorsitzende in Nieder-Olm wohnte, egal wo der Verein tätig war. Jetzt sollte der Sitz in Nieder-Olm sein – und der Verein sollte eingetragen sein.

Das rief den Ärger der CDU hervor: „Wenn ein Verein nicht eingetragen ist, wie etwa der Bauernverein, aber eindeutig in Nieder-Olm agiert, muss er trotzdem den günstigen Tarif bekommen.“

Weiteren Ärger gab es um den Probentag, den die Vereine vor einem Konzert jetzt neu für 50 Euro in Anspruch nehmen können. Das dieser wegfallen kann, wenn jemand anderer die halle komplett bucht, fand Lenzen schlecht: „Die Vereine müssen planen können.“

Stadtbürgermeister Dieter Kuhl (SPD) nannte die Vorwürfe „populistisch“. Die neue Ordnung sei nicht vereinsfeindlich, wie von Lenzen dargestellt, sondern vereinsfreundlich. Dennoch machte er Kompromissvorschläge. So wurde der Zusatz gestrichen, dass ein Verein eingetragen sein muss. Es reicht, wenn er seinen Sitz in der Stadt hat. Und dass an einem Probetag ein ordentlicher Mieter Vorrang hat, wurde auch gestrichen. Damit war die CDU einverstanden, der Beschluss fiel einstimmig. Bardo Faust