Mainz

Feste Regeln fürs TV-Duell zwischen Klöckner und Beck

Am Mittwoch dürfte es weniger Nebeneinander geben als auf diesem Bild. Kurt Beck und Julia Klöckner treffen im TV-Duell aufeinander.
Am Mittwoch dürfte es weniger Nebeneinander geben als auf diesem Bild. Kurt Beck und Julia Klöckner treffen im TV-Duell aufeinander. Foto: dpa

Beim Fernsehduell zwischen CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner und Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) an diesem Mittwoch (20.15 Uhr) im SWR gibt es genaue „Kampfregeln“. Eine lautet: Keiner darf mehr Redezeit bekommen als der andere.

Lesezeit: 3 Minuten
Anzeige

Mainz – Beim Fernsehduell zwischen CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner und Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) an diesem Mittwoch (20.15 Uhr) im SWR gibt es genaue „Kampfregeln“. Ein Aufeinandertreffen zwei Tage später im ZDF sorgt bei den Grünen für Unmut – weil nur die FDP dabei sein darf.

Die wichtigste Regel beim TV-Duell von Klöckner und Beck: Keiner darf mehr Redezeit bekommen als der andere, teilte der SWR mit. In Zeitkonten wird überwacht, wer wie lange spricht, und am Ende der Live-Sendung auf einen gerechten Ausgleich geachtet.Das bedeutet: Wer auf die ersten Fragen ausführlich antwortet, dem könnte die Zeit am Ende knapp werden.

Erst Duell beim Rosenmontagszug, jetzt beim SWR: Kurt Beck und Julia Klöckner.
Erst Duell beim Rosenmontagszug, jetzt beim SWR: Kurt Beck und Julia Klöckner.
Foto: dpa

Es ist das erste TV-Duell zweier Spitzenkandidaten vor einer Landtagswahl in Rheinland-Pfalz.

Beim „letzten Wort“ haben sich SPD und CDU salomonisch geeinigt. Klöckner (38) darf das letzte der beiden Schluss-Statements abgeben, dafür bekommt Beck (62) die erste Frage des TV-Duells gestellt. Spickzettel, Dokumente oder Statistiken sind nicht erlaubt: Beide müssen ihre Ansichten in freier Rede darlegen. Auf den Pulten liegt nur unbeschriebenes Papier und ein Stift für Notizen. Publikum gibt es bei der 60-minütigen Sendung im Studio nicht.

Klöckner freut sich bereits auf das Fernsehduell mit Beck. „Ich bedaure, dass es nur eines gibt. Ich würde jedes Angebot für ein weiteres Duell annehmen“, sagte die CDU-Landeschefin der Nachrichtenagentur dpa in Mainz. „Ich hätte auch gerne mit Herrn Beck einen Polit-Chat mit jungen Leuten und Duelle bei Zeitungen gemacht. Beides wollte er nicht. Ich hatte ihm mehr Souveränität zugetraut“, sagte Klöckner. Der Vorteil von TV-Duellen? „Die Leute werden besser informiert. Sie können sich ein gutes Bild machen, wer für die Vergangenheit und wer für die Zukunft steht.“

SPD-Generalsekretärin Heike Raab warf Klöckner vor, die Tatsachen zu verdrehen. „Der SPD liegt genau eine einzige Anfrage für ein Duell der Spitzenkandidaten vor, nämlich vom SWR. Diese hat Kurt Beck zugesagt“, erklärte sie in einer Mitteilung. Bei einem Jugendchat, an dem die Spitzenkandidaten ALLER großen Parteien teilgenommen hatten, hatte sich zur Enttäuschung der Veranstalter Beck allerdings von Raab vertreten lassen.

Unterdessen rufen die Grünen wegen einer Gesprächsrunde im ZDF Infokanal zu E-Mails an Intendant Markus Schächter auf. An der Runde „ZDF log in – Erst fragen, dann wählen“ am Freitag, 18. März, ab 20.15 Uhr, darf außer Beck und Klöckner nur Herbert Mertin (FDP) teilnehmen. Eine Provokation für die Grünen, die in den Umfragen seit Monaten drittstärkste Kraft vor der FDP sind. Das ZDF erklärt die Auswahl damit, bei der Auswahl nachvollziehbare Gleichbehandlung zu gewährleisten. Beim ZDF ist das Kriterium, nur Vertreter der im Landtag vertretenen Parteien zu berücksichtigen. Ein Sprecher zu unserer Redaktion: Das Kriterium „aktueller Stand in Umfragen“ erfülle die Voraussetzungen dafür nicht, weil Umfragewerte stets Momentaufnahmen darstellen. Weiteres ZDF-Argument: „Würden Umfragewerte als Kriterium herangezogen, müssten in anderen Fällen etwa auch Vertreter rechtsextremer Parteien berücksichtigt werden, wenn ihnen Umfragen einen möglichen Einzug in die Landtage prognostizieren.“

Auf der Kampagnenseite der Grünen, auf der aufgefordert wird, Mails an Schächter zu schreiben, heißt es: „Sollten die Grünen nicht zu dieser Sendung eingeladen werden, gleicht das einer Verzerrung im politischen Wettbewerb. Das ZDF als öffentlich-rechtlicher Fernsehkanal ist zur Objektivität verpflichtet und darf eine Partei nicht ausschließen.“

An der ZDF-Runde zu Baden-Württemberg nehmen die Grünen teil: In Stuttgart sitzen sie im Landtag. Dort hatten die Grünen allerdings vergeblich gefordert, dass beim SWR-TV-Duell Stefan Mappus (CDU) gegen Nils Schmid (SPD) Grünen-Fraktionschef Winfried Kretschmann dabei sein muss. Die Grünen hatten in Umfragen zeitweise vor der SPD gelegen.