Oestrich-Winkel

Entwarnung nach Giftgas-Unfall

Nur in Spezialanzügen...
Nur in Spezialanzügen... Foto: dpa

Nach dem Giftgas-Unfall in Oestrich-Winkel haben die Behörden Entwarnung für die Bevölkerung gegeben. Bürger sollten jedoch auf Lautsprecherdurchsagen der Polizei achten, denn noch läuft die chemisch-thermische Reaktion, die zu dem Unfall geführt hat.

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Oestrich-Winkel – Nach dem Giftgas-Unfall in Oestrich-Winkel haben die Behörden Entwarnung für die Bevölkerung gegeben.

26 Verletzte zählt die Liste bereits nach einem Unfall mit Giftgas am Montag in Oestrich-Winkel.

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Bei der Firma Koepp kam es in der Nacht zu Dienstag erneut zu einer Verpuffung.

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Der Chemikalientank steht unter Druck und muss gekühlt werden.

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Feuerwehrleute sind auf dem Werksgelände der Schaumstoff- Fabrik im Rheingau-Taunus-Kreis im Einsatz.

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Ein Unfall in dem Schaumstoffwerk bedeutete einen Großeinsatz für die Einsatzkräfte.

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Nur in Spezialanzügen...

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... und mit Atemschutzgerät: Neun Feuerwehrleute waren in einem frühen Stadium des Einsatzes verletzt worden. Sie hatten das Gas eingeatmet.

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Gegen Montagabend wuchs die Befürchtung, ein beschädigter Tanks könne platzen und die blausäurehaltige Substanz entweichen. Die Feuerwehr postierte auch Wasserwerfer, um im Notfall die giftige Gaswolke gleich abzubinden. Rund um das Unfallgelände wurden Luft-Messstellen errichtet.

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Es war nicht gelungen, einen Tank herunterzukühlen, in dem offenbar eine unkontrollierte thermische Reaktion stattfand.

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Erst am späten Abend gelang das, wenn auch nur vorübergehend. Durch den abgesperrten Bereich waren währenddessen mehrfach Radfahrer gefahren.

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Bürger sollten jedoch auf Lautsprecherdurchsagen der Polizei achten, denn noch läuft die chemisch-thermische Reaktion, die zu dem Unfall geführt hat. Der Einsatz ist entgegen einer Mitteilung eines Sprechers des Rheingau-Taunus-Kreises noch nicht beendet.

Nach dem Gefahrgutunfall am Montag auf dem Gelände des kunststoffverarbeitenden Betriebes Koepp in Oestrich-Winkel, ist in der Nacht erneut Gefahrenstoff ausgetreten. Das Polizeipräsidium Westhessen teilte auf MRZ-Anfrage mit, dass es zu einer Verpuffung kam, nachdem der Druck im Chemikalientank zu hoch wurde. „Das kann noch Tage andauern. Der Tank wird mit Rheinwasser gekühlt und beobachtet. Momentan ist die Lage stabil“, sagte der Polizeisprecher am Dienstagmorgen.

Auf Lautsprecherdurchsagen achten

Falls erneut Gefahrenstoff austritt, dann informiert die Polizei per Lautsprecherdurchsagen und Radiosender. Im Falle eines Alarms ist Folgendes zu tun: Bewohner des Ortsteils Oestrich sollten in geschlossenen Räumen bleiben und Fenster und Türen schließen. Darüber hinaus sollten vorsorglich Belüftungseinrichtungen und Klimaanlagen in Fahrzeugen und Wohnhäusern ausgeschaltet werden. In den Ortsteilen Oestrich und Hattenheim sollte sich die Bevölkerung südlich der Bahnlinie nicht über einen längeren Zeitraum im Freien aufhalten.

Bislang mussten keine Anwohner evakuiert werden. Am Montag war zwischenzeitlich geplant gewesen, Hunderte Menschen aus der Gefahrenzone zu bringen, nachdem blausäurehaltiges Gas in der Schaumstofffabrik ausgetreten war. Nach Behördenangaben war die Chemikalie bei einem Ladevorgang durch ein Sicherheitsventil ausgetreten. Blausäure ist hochgiftig. Sie hemmt die Zellatmung und führt zur inneren Erstickung. Neun Feuerwehrleute sind leicht verletzt worden. ax

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