Einzelbewertung: So gut waren die Redner

RZ-Landeskorrespondent Dietmar Brück schaute genau hin, wie Reden und Redestil im Landtag rüberkamen:

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Kurt Beck (SPD) redete wie immer frei: Der Ministerpräsident hatte Zahlen und Fakten im Kopf, punktete mit Detailkenntnis, ohne die große Linie zu vernachlässigen. Besonders zu Beginn setzte er reihenweise Pointen. Der SPD-Vorsitzende hielt die stärkste Rede in der Haushaltsdebatte.

Jochen Hartloff (SPD): Der Fraktionschef der Sozialdemokraten war immer dann gut, wenn er sich vom Redetext löste. Ansonsten hatte sein solider Beitrag zur Debatte manche Länge, wirkte stellenweise wie eine rituelle Pflichtübung. Positiv: Hartloff merkte das mehrfach selbst und straffte sein Manuskript.

Christian Baldauf (CDU): Der Fraktionschef trat kämpferisch auf. Die SPD-Abgeordneten deckten ihn lautstark mit hämischen Zwischenrufen ein, was schlechter Stil ist. Baldaufs Attacken waren insgesamt zu pauschal. So verpuffte seine aggressive Rhetorik oft.

Herbert Mertin (FDP): Der Fraktionschef der Liberalen redete wie Beck frei. Aber Mertins Pointen zündeten nicht so. Seine Rede wirkte politisch eher unentschlossen. Angenehm: Der frühere Justizminister erkannte auch Leistungen des politischen Gegners an. Das stärkte seine Glaubwürdigkeit, wenn er kritische Töne anschlug.