Die Rütli-Chronik

1984: In einer Festschrift der Berliner Rütli-Schule wird das Phänomen des stetig steigenden Ausländeranteils erstmals angesprochen. 33 Prozent der Hauptschüler sind damals nicht deutscher Herkunft.

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1984: In einer Festschrift der Berliner Rütli-Schule wird das Phänomen des stetig steigenden Ausländeranteils erstmals angesprochen. 33 Prozent der Hauptschüler sind damals nicht deutscher Herkunft.

1999: Der Anteil nicht deutscher Schüler an der Schule liegt bei 58 Prozent.

2004: Die Rektorin Brigitte Pick befürchtet das Scheitern der multikulturellen Integrationsversuche an der Rütli-Schule.

März 2006: Ein Lehrer-„Brandbrief“ geht an den Berliner Bildungssenator Klaus Böger mit der Forderung der Schulschließung, da man der Schülergewalt nicht mehr Herr werde. Der Brief löst eine innenpolitische Debatte über das deutsche Schulsystem, Gewalt an Schulen und die Migranten-Integration an Schulen aus.

April 2006: Der neue Interimsdirektor Helmut Hochschild bittet Medien und Politik, die Schule nicht in den Wahlkampf Berlins hineinzuziehen und nicht als „Hass-Schule“ zu bezeichnen. Es gibt Vorwürfe, Journalisten hätten Schüler für die Darstellung von Gewaltszenen bezahlt.

2007: Die ehemalige Rektorin Pick veröffentlicht ein Buch über ihre Erfahrungen an der Rütli-Schule. Die „Bild“-Zeitung bringt zusätzlich und medienwirksam eine Serie zur Schule.

Mai 2007: Die Idee „Campus Rütli“ des Neuköllner Bezirksbürgermeisters und der Stiftung Zukunft Berlin startet. Den bestehenden Problemen soll mit Lösungsstrategien begegnet werden. Ein nachhaltiges Bildungskonzept und die Schaffung eines gemeinsam verantworteten Sozialraumes mit Schule, Kindertagesstätten und Jugendklub sowie weitere ergänzende Module sollen neue Strukturen bilden.

2009: Ab dem Schuljahr 2009/2010 startet ein Modellversuch des Berliner Senats, der pro Bezirk mindestens eine Gemeinschaftsschule vorsieht. Umbaumaßnahmen schaffen neue moderne Räume (u. a. Mensa, Fachräume, Lehrerzimmer). Umbenennung der Schule in „1. Gemeinschaftsschule Berlin Neukölln“. An der ehemaligen Rütli-Schule gibt es 17 Klassen. 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler sind nicht deutscher Herkunft. Die Ganztagsschule bietet jetzt umfangreiche Angebote für die Schüler im Bereich Unterricht, Nachhilfe, Freizeitgestaltung. Das Motto lautet: Eine Schule für alle! Kein Schüler bleibt zurück! fwg

Quellen: Wikipedia, Der Spiegel, Der Tagesspiegel, Schulhomepage, www.campusruetli.de